Montag, 28. Oktober - Dienstag, 29. Oktober
Vier Länder in zwei Stunden!
Es ist nun endgültig Herbst! Hatten wir gestern in Reims noch schönen Sonnenschein, hatten wir vor drei Tagen in La Rochelle an der Atlantikküste noch feinstes Sommerwetter knapp unter 30°, so wachen wir heute morgen mit dickem Frühnebel auf, der Himmel ist undurchdringbar grau und feucht. Na, hoffentlich ändert sich das noch im Laufe des Tages.
Zuerst einmal heißt es aber in Frankreich noch einmal einzukaufen, noch einige Leckereien für zu Hause zu horten. Ein großer SUPER-U bietet alles, was wir mögen, Paté, Käse, Quiche ….
Wir bewegen uns hier in Stenay übrigens im Dreiländereck Frankreich / Belgien / Luxemburg, wie wir feststellen, als wir ohne es zu merken auf belgischen Straßen unterwegs sind. Kurz darauf landen wir in Luxemburg, umfahren Luxemburg-Stadt, um schließlich in Wasserbillig die Autobahn zu verlassen und den Dieseltank zu füllen. 1,42 € für den Liter – gar nicht so übel.
Trier ist nur wenige Kilometer entfernt, die Mosel ist nur wenige Kilometer entfernt und schon sind wir auf deutscher Seite in dem Städtchen Zeltingen gelandet, wo gleich am Ortseingang ein Wohnmobilstellplatz direkt am Wasser auf uns wartet. Abends wartet ein Fußball Länderspiel auf uns, Deutschland vs. Australien mit dem offiziellen, emotionalen Abschied von Alex Popp. Über das Ergebnis und die Leistung der deutschen Mannschaft legen wir den sprichwörtlichen „Mantel des Schweigens“.
Die Fahrräder kommen heute am Dienstag wieder zum Einsatz. Der gut ausgebaute Radweg an der Mosel bringt uns nach sieben Kilometern in den bekannten Moselort Bernkastel-Kues.
Im Tourist-Office decken wir uns mit Stadtplan und anderem Info-Material ein und begeben uns auf historischen Spuren durch Bernkastel.
Wir starten mit der Pfarrkirche Sankt Michael, schlängeln uns anschließend durch eine kleine Gasse zum Karlsbader Platz. Von Interesse ist hier vor allen das Eck-Fachwerkhaus aus dem Jahr 1649 mit den Hochwassermarken an der Hauswand.
Weiter zum Bärenbrunnen (der Bär ist das Wappentier der Stadt), durch das „Graacher Tor“ und entlang der bekanntesten Weinlage von Bernkastel-Kues, dem „Bernkasteler Doctor“. Es geht die Sage, dass einst Kurfürst Boemund von Trier durch den Genuss dieses Weines von einer lebensbedrohlichen Krankheit genesen sei. Dieter kommt ins Grübeln, hat er doch zahlreiche bedrohliche Wehwehchen, Rücken, Knie, …
Nun folgen wir Bernkastels Einkaufsstraße, der Römerstraße, und gelangen in die „gute Stube“, dem Marktplatz. Hier dominiert das Rathaus, davor der Michaelsbrunnen. Ein Fotomotiv muss natürlich erwähnt werden: das Spitzenhäuschen, erbaut im Jahr 1416, ein Fachwerkjuwel mit seiner überhängenden Holzkonstruktion.
Den Abschluss unserer Bernkastel-Kues Erkundung ist der Besuch des Cusanusstifts auf der anderen Flussseite. Wie eine mittelalterliche Klosteranlage erbaut, beherbergt es nicht nur ein Altenheim, sondern u.a. eine Vinothek, das sog. „Weinkulturelles Zentrum“. Hier lassen wir uns noch einmal nieder, lassen uns mit Federweißem und Zwiebelkuchen verwöhnen, um anschließend die alten Gewölbe mit den Weinen der Region zu bestaunen.