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vom Gardasee in die Toskana

Montag, 25. März

Heute fahren wir nur135 Km Richtung Süden. Modena haben wir uns als Ziel ausgesucht. Modena – die Stadt, die man mit Balsamico di Modena verbindet. Es gibt einen offiziellen Stellplatz, eingerichtet vom örtlichen Wohnmobilclub. Ein bestens ausgestatteter Stellplatz, ruhig gelegen, etwa fünf Kilometer vom Zentrum entfernt. Für diese fünf Kilometer aktivieren den Motorroller, der uns direkt auf die Piazza Grande bringt.

Hier ein Auszug aus:   https://www.italien.de/staedte/modena

Bei dem Begriff Modena stutzt wohl jeder und überlegt, an was ihn das Wort erinnert. Feinschmecker und Köche in aller Welt verbinden den Namen mit dem Aceto Balsamico Tradizionale di Modena, der nach einer überlieferten Rezeptur von 1046 entsteht. Der Zusatz "Tradizionale" macht den Unterschied zu anderen Balsamicos aus. Auch die Spezialitäten Parmaschinken und Lambrusco sowie die Käsesorten Parmigiano Reggiano und Grana Padano kommen aus Modena.

 

Bei einem Stadtbummel sieht man auffällig viele Karossen der Nobelmarken Maserati, Lamborghini und Ferrari. Sie werden rund um Modena gebaut. Maranello mit der Ferrari-Produktion, dem Formel-1-Rennstall und dem Museum rund um den legendären Gründer Enzo Ferrari liegt etwa 18 km entfernt. Die Autobauer nutzen die Straßen des Apennin für Testfahrten. Wer sich geduldig auf die Lauer legt, kann den einen oder anderen Blick auf einen Erlkönig erhaschen.

Piazza Grande
Piazza Grande

Dieser mächtige Platz wird rechter Hand begrenzt vom Palazzo Communale, an der Stirnseite der ebenso mächtige Duomo mit dem angrenzenden Torre Ghirlandina. Erinnert dieser Torre ein wenig an den „Schiefen Turm von Pisa?

Torre Ghirlandina
Torre Ghirlandina
Die im Jahr 1184 geweihte Kathedrale von Modena gehört heute zu den bedeutendsten romanischen Bauwerken in Europa und wird deshalb auch auf der Liste der UNESCO Weltkulturerbe geführt. Die Bauarbeiten dauerten noch Jahrhunderte über die Weihe hinaus, weshalb neben dem romanischen Stil, auch Elemente der Gotik und der Renaissance zu finden sind. Wie in Italien üblich, ist der Glockenturm von der Kirche losgelöst. Dieser ist etwa 86 Meter hoch und trägt den Namen Ghirlandina, den er wegen der Verzierungen in Form von Girlanden an der Spitze erhalten hat. Die Spitze ist im gotischen Stil erbaut, während der viereckige Turm selbst im romanischen Stil errichtet wurde. Er ist heute ein Wahrzeichen der Stadt. Die Kirche selbst besteht außen aus weißen Marmorsteinen, vermischt mit rötlichen und grauen Steinen, vermutlich weil Steine aus römischen Ruinen verwendet wurden. Die Besonderheit des Grundrisses ist, dass das Querschiff fehlt und somit die Kirche nicht die typische Kreuzform aufweist. Innen schmücken die Kirche bemerkenswerte Fresken aus Marmor.  Die Reliefs auf der Außenseite erzählen in steingemeißelte Geschichten, die erstaunlich Detailgetreu dargestellt sind.

 

Duomo
Duomo

Weiter führt unser Spaziergang zur (von Security bewachten) Synagoge auf der Piazza Mazzini.

Piazza Mazzini
Piazza Mazzini

Die Piazza Roma wird dominiert vom Palazzo Ducale – ein wenig in die Jahre gekommen, könnte er einen frischen Anstrich gebrauchen. Wer wohnt heute im Palazzo? Heute ist hier die renomierte Offiziersschule der italienischen Armee heimisch.

Palazzo Ducale
Palazzo Ducale

 Nächster Stopp – Palazzo Margherita und Teatro Communale Pavarotti -Freni. Zwischenzeitlich drängt sich uns der Eindruck auf, dass das Zentrum von Modena aus unzähligen Palazzi besteht.

Aber dann gibt es ja noch die Via Emilia, die Einkaufsstraße mit ihren prächtigen Laubengängen, noblen Boutiquen und Cafe´s.

der Maestro!
der Maestro!
Arkaden in der Via Emilia
Arkaden in der Via Emilia

Ein Wort noch zu unserem wirklich guten Stellplatz: er ist eingezäunt, der Zugang ist nicht nur durch die übliche Schranke, sondern ein hübsches, schmiedeeisernes Tor gesichert. Außerdem gibt es an der Rezeption den Hinweis, bei einem Stadtbesuch die Fahrräder extrem gut zu sichern. Betrifft uns ja nicht, denn wir sind mit dem Motorroller unterwegs. Was stellen wir aber fest, als wir nach unserem Stadtbummel zurück zum Roller kommen? Die Top-Box ist aufgebrochen, der Deckel steht offen, obwohl Dieter ihn beim Verlassen extra abgeschlossen hat. Na ja, da war wohl ein Profi am Werk, denn das Schloss ist noch funktionsfähig. Und Christinas Helm ist ebenfalls noch vorhanden.

Bilder vom Stellplatz Modena:

Dienstag, 26. März

Heute ist unser Glückstag!                   Mannche Tage kann man nur mit Ironie meistern!

Schon in der Nacht beginnt es aufs Womo Dach zu tröpfeln, und den gesamten Tag über begleitet uns steter Regen und gipfelt abends, als wir Orvieto erreichen, in einem wahren Wolkenbruch.

Am frühen Nachmittag wollen wir unseren Übernachtungsort in der Toskana, Monte San Savino, anfahren. Jedoch, zwei Kilometer vor Ortsbeginn ist die Straße blockiert, es gibt kein Weiterkommen, keine Umleitungsempfehlung. Welch ein Glück! Also muss ein neues Ziel ausgesucht werden.

Nach Recherchen im Internet einigen wir uns auf Castiglione del Lago am Lago Trasimeno in Umbrien. Eigentlich ein netter Stellplatz in Zentrumsnähe, wenn da nicht der durch den Regen aufgeweichte Matschboden wäre. Fast hätte Dieter den Carthago im Matsch fest gefahren. Hinzu kommt, dass wir unter dem dichten Baumbestand keinen Satellitenzugang haben. Und wir wollen doch heute Abend das Länderspiel gegen die Niederlande schauen. Also muss ein neues Ziel ausgesucht werden.

In mehreren Reiseberichten hat Dieter von Orvieto gelesen, siebzig Kilometer südlich vom Lago Trasimeno. Der Stellplatz macht einen guten Eindruck, ist gut ausgestattet, bietet Strom und alle Entsorgungsmöglichkeiten. Dass der Platz direkt (30 Meter) an der Bahnlinie liegt und alle zehn Minuten ein Schnellzug vorbei rauscht, merken wir recht bald. Es fühlt sich an, als ob der Zug durch unser Wohnmobil rauscht. Welch ein Glück! Aber gegen 22.00h lässt der Zugverkehr nach, wir können in Ruhe das Fußballspiel schauen und verbringen bis 7.00h morgens eine ruhige Nacht.

Bleibt nur noch das letzte und wichtigste Glücksgefühl zu erwähnen: Christina entwickelt im Lauf des Tages eine Erkältung, eine heftige Erkältung mit heftigem Schnupfen und Kopfschmerzen. Erhöhte Temperatur ist nicht im Spiel, aber ein Schlappheitsgefühl drückt auf die Stimmung.

Mal schauen, wie der morgige Tag wird – es kann ja nur besser werden!!

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