Drei Wochen im Silicon Valley, Kalifornien

Winter Break  at Lake Tahoe

Family Life


Februar 2023

Ein neues Abenteuer steht bevor - eine Reise ins "Silicon Valley", Palo Alto, Kalifornien!  Seit unserem ersten Besuch im Jahr 2015 und dem zweiten Besuch im Jahr 2019  hat sich bei den Kindern in Amerika einiges getan: neue Schule, neuer Kindergarten neues Haus!

Der Flug ist gebucht - San Francisco International Airport wartet!  Und das Ganze mit neun (9) Stunden Zeitverschiebung. D.h. obwohl um 15.55h  in München gestartet wird und der Direktflug  nach San Francisco  12 Stunden dauert, erfolgt die Landung um 18.55h   Ortszeit.

Morgen früh kann es losgehen!      So sieht der Plan aus:
Flug vom Flughafen   Münster/ Osnabrück nach München, anschließend  von München nach San Francisco.  Eigentlich kann ja nichts schief gehen, denn:  heute am Mittwoch heißt es  in den Nachrichten, dass der gesamte nationale Flugverkehr der Lufthansa auf Grund eines IT Fehlers lahm gelegt ist,  für Freitag hat die Gewerkschaft VERDI Warnstreiks an einigen Flughäfen angekündigt.  Der Donnberstag scheint wohl okay zu werden!

16. Februar    -    Reisetag

Der Flughafen Münster/Osnabrück (FMO) ist nur eine halbe Stunde von uns entfernt, wir sind überpünktlich, liefern den großen Koffer ab (eingecheckt hat Dieter schon online am Vortag), trinken noch gemeinsam einen Kaffee, bevor Dieter sich zum Security Check begibt. Der Flieger nach München wartet schon, das Boarding ist schnell erledigt und nach knapp einer Stunde erfolgt schon die Landung in München.  Eine kleine Zwischenbemerkung: Dieter hat die Ehre, direkt hinter unserem ehemaligen Gesundheitsminister zu sitzen, der wohl auf dem Weg zur internationalen  Sicherheitskonferenz in München ist.

Ein 12-Stunden Flug ist anstrengend, sehr anstrengend, selbst wenn man die Beine ausstrecken kann und von der Flugbegleeitung stets mit allen möglichen Getränken bzw. einem 3-Gänge Menue bewirtet wird.  Übermüdet, genervt von der Gepäckabholung und der Warterei an der Passkontrolle wird Dieter schließlich von den "Kaliforniern", Lucy, Till und den Enkeln Nicky und Evie in Empfang genommen. 

Keine halbe Stunde später biegen wir in Menlo Park in die Einfahrt des neuen Hauses ein.

Die ersten zwei Tage

Dieter hat mit dem Jetlag zu kämpfen, er muss sich langsam an die Zeitverschiebung von neun Stunden gewöhnen, den Schlafrhythmus anpassen - was gar nicht so einfach ist.

Heute ist Freitag, 17. Februar und der letzte Schultag vor den einwöchigen Frühlingsferien, "Winter Break".  Dieters erste Aufgabe besteht darin, die Kinder abzuholen - Nicky´s  Schule liegt zehn Minuten entfernt - Evie´s  "Preschool" ist in fünf Minuten zu erreichen - allerdings in der entgegen gesetzten Richtung.

Auch der Samstag ist noch ein Eingewöhnungstag, Dieter nutzt die Frühlingssonne im Garten, ansonsten wird Fußball gespielt, erst American Football, anschließend Techniktraining und Torschuss beim Soccer.

Jet Lag im Garten!
Jet Lag im Garten!

Auch die Eichhörnchen schauen zu!

 

Ein Ausflug am Nachmittag zum Stanford Shopping Center ... ein Eis für die Kinder - ein Kaffee für die Großen. Auf dem Nachhauseweg eine kleine Tour durch das riesige Gelände der Stanford Universitiy.

ruhiger Sonntag

Der kleine Nicky entdeckt seine Geschäftstüchtigkeit, um das Taschengeld aufzubessern.

Am Sonntag morgen, nach dem Frühstück, wird vor dem Haus ein "lemonade stand" aufgebaut.  Selbstgemachte Limonade (mit den Zitronen vom Baum des Nachbarn) wird zum Verkauf angeboten. Vorbei kommende Spaziergänge, Jogger und Hunde-Ausführer bekommen für einen Obulus ein erfrischendes Getränk. Zum Verkauf liegen auch die Eier der eigenen Hühner auf dem Tisch! Henne Paula war vergangene Woche recht produktiv.

Wieviel Geld + Trinkgeld er an diesem Morgen eingenommen hat - wir wissen es nicht!  Bankgeheimnis!!!!   Auf jeden Fall ist das kleine Portemonnaie  ganz schön aufgebläht.

Fünf Tage am Lake Tahoe

"Winter Break" in Kalifornien.
Eine Woche Schulferien, die von sehr vielen Familien zum Skiurlaub genutzt wird.  Traditionellerweise fährt man in die Skigebiete um den Lake Tahoe, wo übrigens auch das relativ bekannte Squaw Valley - Austragungsort der Olympischen Winterspiele 1960 - liegt.  

 

Montag  20. Februar

Der Wagen ist gepackt bis unter das Dach! Mehr als dreihundert Kilomter Richtung Nordosten zum Bundesstaat Nevada soll es heute gehen. Auf halber Strecke wird eine Pause eingelegt, und zwar in Sacramento, Hauftstadt des Bundesstaates Kalifornien. Hier hat Arnold Schwarzenegger mehrere Jahre residiert!  Sacramento kennt man doch aus etlichen Cowboy Filmen - oder?   Sacramento hat eine sog. "Old Town", alte Häuser an alten Straßenzügen, die uns an den Anfang des vergangenen Jahrhnderts versetzen.

 

Nach der Pause in Sacramento setzen wir die Fahrt weiter in unser Zielgebiet: Lake Tahoe. Über Roseville und Soda Springs führt uns die Interstate 80 zuerst ans Seeufer bei Kings Beach.  Es ist schon ein interessanter Anblick - ein schneebedeckter Strand.

Nach diesem kurzen Besuch am See ist es aber nun Zeit, das Apartment im Skigebiet aufzusuchen. 

Ein langer Tag mit langer, aber aufregender Fahrt geht zu Ende.

Schneefall und Geburtstag

Am Dienstag lernen wir das Skigebiet kennen, Ski und Schuhe müssen ausgeliehen, sowie der Skipass besorgt werden.  Permanenter Schneefall, anfangs moderat, dann immer stärker, sowie Minustemperaturen setzt dem ersten Skitag ein frühes Ende.

Mittwoch, 22. Februar                                          

                                                                     Happy Birthday Evie!!

 

Viele Geschenke müssen aausgepackt werden, viele Karten müssen gelesen werden, viel Geburtstagstorte muss schon zum Frühstück gegessen werden!

Schneefall ... und kein Ende

Was am Montag Abend begann nimmt auch bis zum Freitag kein Ende - es wird immer schlimmer:  heftigster Schneefall.

Donnerstag, 23. Februar

Am Donnerstag wird ein letzter Ski-Versuch unternommen, Nicky geht vormittags mutig zur Skischule, jedoch ist die ganze Aktion schon mittags wieder beendet - Schneesturm!

Das Alternativprogramm lautet:  Museumsbesuch!  "Donner State Park Museum"   

                             https://business.truckee.com/list/member/donner-memorial-state-park-museum-5565

Dokumentiert wird in diesem kleine Museum das tragische Ende eines Siedlertrecks, bekannt geworden als die Donner Party,  im Jahr 1846:

                            https://de.wikipedia.org/wiki/Donner_Party

Freitag, 24. Februar      -      Abreisetag

Die Abreise aus Truckee gestaltet sich als schwierig - die Autobahn, die Interstate 80 ist gesperrt, wir kommen also gar nicht  aus dem Skigebiet und über den Donner Pass.  Das Apartment ist nur bis heute gebucht und kann auch nicht verlängert werden.  Was also tun???   Erst einmal die Zeit überbrücken und abwarten - am besten in einem Diner bei einem typisch amerikanischen Frühstück!  Pancakes mit bacon und Omelett!    Gegen  Mittag kommt dann die erlösende Nachricht, dass die Autobahn oberflächlich geräumt und für ca. drei Stunden geöffnet ist.   Mit Tempo 40 schleichen wir im Konvoi vorsichtig ins Tal hinunter - nach zwei Stunden Fahrt wird aus dem Schnee endlich Regen - wir haben es geschafft!  

Zurück in Menlo Park

Samstag und Sonntag sind zwei Tage der Eingewöhnung. Die Waschmaschine läuft auf Hochtouren, die Skisachen werden verstaut.

Eine Regenpause nutzen wir zu einem Spaziergang zu Nicky´ s Schule (hier gibt es einen großen Spielplatz), wo ich mir die Gebäude und das Klassenzimmer anschauen kann.

Sonntag, 26. Februar

Heute Nachmittag wird es aufregend! Nicky´ s Pfadfindergruppe hat Tickets für ein Basketballspiel in der Stanford University bekommen!  Die Uni-Mannschaften von Stanford und Washington treffen aufeinander.  Schon eine Stunde vor Spielbeginn sind wir in der riesigen Halle und verfolgen den Trubel.  Popcorn, Nachos und Zuckerwatte dürfen nicht fehlen.  Cheerleaders und eine Brass Band verkürzen die Zeit bis Spielbeginn. Die amerikanische Nationalhymne ertönt und die Spieler werden einzeln vorgestellt! Wie Matadore! Gespielt werden zwei Halbzeiten a`  dreißig Minuten - reine Spielzeit.  Wer geht unter tosendem Jubel als  Sieger vom Platz?  STANFORD  natürlich.

Schule hat begonnen

Seit Montag nimmt das Leben hier wieder seinen routinemäßigen Verlauf.  Schule und Vorschule haben begonnen - die Kinder sind also tagsüber versorgt und beschäftigt.

Eigentlich hatte Dieter vor, kleine Radtouren zu machen und die Gegend auf eigene Faust zu erkunden - allein das Wetter spielt nicht mit. Es regnet ohne Unterlass!   So gibt es lediglich kurze Einkaufstripps zu Safeways, Möbel bei IKEA anschauen und in Palo Alto das Hotel besuichen, in dem Christina und Dieter vor acht Jahren schon mal residiert haben:  Hotel California!

Mittwoch, 1. März     -    metereoligischer  Frühlingsanfang

Was ist das denn heute Morgen?   Sonnenschein?     Es hat aufgehört zu regnen!  

Nachdem die Kinder in Preschool und Elementaty School abgeliefert sind, starten wir zu einem kleinen Ausflug in die Film- bzw. Fernsehgeschichte. Wir erinnern uns an die Serie aus den 70er Jahreen - Denver Clan?

Einer der Drehorte liegt nur eine halbe Stunde entfernt.

Wir erkunden ein prachtvolles Herrenhaus im "Georgian Style" aus dem Beginn des 20. Jahrhunderts. Eine immens reiche Industriellen Familie - Parallelen zur Krupp Dynastie kommen mir in den Sinn - hat sich hier ein Denkmal gesetzt.

 

"...Denver Clan

Die Carrington Mansion heißt eigentlich Filoli House, steht in San Meteo, Kalifornien und gehört dem National Trust for Historic Preservation.  ..."

 

Hier gibt es weitere Informationen:                       https://filoli.org/

Gartenanlage nach englischem Vorbild
Gartenanlage nach englischem Vorbild

so lebten die Herrschaften:

Küche und Zimmer des persönlichen Butlers:

zwei ruhige Tage in Menlo Park

Die Kinder sind bis 15.00h in der Schule, gut versorgt und wohlbehütet.
Die Eltern arbeiten und Dieter kann sich entspannen und zwischenzeitlich die spärlichen Sonnenstrahlen auf der Gartenliege genießen.

Fast vergessen:  die außerschulischen Aktivitäten - Soccer Training am Dienstag und Donnerstag Nachmittag.

Freitag Mittag - die Sonne scheint.  Ideale Vorraussetzungen also für einen kleinen Ausflug zur Stanford University. Das nenn ich mal eine Campus Uni!!  Welche Uni hat schon ihr eigenes Museum für moderne Kunst und  kann ein Ensemble von Rodin Skulpturen sein eigen nennen? Die "Bürger von Calais" dominieren den Eingangsbereich in der Nähe des Hoover Towers.

Das letzte Wochenende in Kalifornien

Samstag und Sonntag - schulfrei und damit Zeit für außerschulische Aktivitäten!

Stand am Dienstag und Donnerstag Soccer Training  (europäischer Fußball)  auf dem Programm, so geht es heute Nachmittag wiederum zum Football Training - American Football!  Wir sind allesamt aufgeregt, Eltern, Großeltern und Kinder, denn heute ist Saisonstart, das erste Trainung überhaupt. Trikots werden verteilt, der Coach überprüft den Mundschutz und dann heißt es Laufen, Gymnastik und Techniktraining.

Ein Ausflug nach San Francisco zum  Golden Gate Park.  Neben einem Museum für zeitgenössische Kunst (haben wir schon vor vier Jahren besucht), gibt es hier auch ein Naturkunde Museum - für Kinder verständlicherweise viel interessanter!

Gleich im Eingangsbereich begrüßt uns ein Dinosaurier - ein Pflanzenfresser, also brauchen wir keine Sorge haben. Wenige Schritte weiter ein Aquarium / Wasserbecken mit Rochen enormen Ausmaßes.  Und gleich daneben eine der Hauptattraktionen - ein weißes Krokodil! Ab und zu öffnet und dreht es seine Augen, was für uns ein Zeichen ist, dass es sich nicht um eine Attrappe handelt. "Claude", so heißt unser Freund, scheint schon sehr alt und träge zu sein.

Weiter zum Erdbeben Simulator! Wir begeben uns in einen Raum - ein nachgebautes Wohnzimmer - und erfahren dann am eigenen Leib ein "Erdbeben" von neunzig Sekunden  Dauer. Kalifornien mit seinen zwei verheerenden Erdbeben im letzten Jahrhundert liegt ja direkt an aktiven Kontinentalplatten.  Die Kinder lernen schon im frühesten Grundschulalter bestimmte Verhaltensweisen, sollte die Erde einmal wackeln.

Die Afrika Halle und selbstverständlich ein Foucault´sches Pendel zur Demonstration der Erdrotation runden den Besuch ab.

Was die Statue eines irischen Freiheitskämpfers bzw. die Statue der deutschen Klassiker hier zu suchen haben, können wir nicht herausfinden. Warum das  Riesenrad hier steht, finden wir natürlich selbst heraus.

Zum Abschluss des Tagesausfluges meldet sich bei allen der Hunger. Wir sind nicht weit vom japanischen Viertel San Franciscos entfernt - also ab in ein japanisches Restaurant. Was dieses Restaurant insbesondere für die Kinder so attraktiv macht,  ist weniger das leckere Sushi als die Tatsache, dass die Speisen mit einem kleinen Zug, auf einer kleinen Eisenbahn gebracht werden. Eine menschliche Bedienung wird nicht mehr gebraucht. 

Wie schnell doch drei Wochen vergehen

Dreißig Minuten dauert die Fahrt von Palo Alto bis San Francisco International Airport.  Eingecheckt wurde schon am Vortag, online, jetzt nur noch den Koffer abgeben und geduldig auf die Boeing warten. Der Rückflug nach Frankfurt dauert nur 10 Stunden, der Weiterflug von Frankfurt nach Münster/Osnabrück gerade einmal 35 Minuten. 

Nachtrag:

15. März - seit einer Woche zu Hause

In den Nachrichten wird immer wieder von Unwettern und Stürmen in Kalifornien berichtet!  Die aufgeweichten Böden vermögen die großen Bäume nicht immer zu halten, die großen Bäume müssen sich den Stürmen beugen!

Heute Abend erreichen uns folgende Bilder von den Kindern - Gottseidank ist nichts "Schlimmes" passiert, keine Personenschäden!!  

Der riesige Redwood Baum  stürzt auf das Dach des Nachbarhauses - die Stromleitung wird zerstört!