Italien Teil 2:           Rom, Pompeji und Amalfiküste

 

Benvenuti a Roma

Donnerstag, 28. März

Das Verkehrsschild am Ortsrand von Bolsena sagt: „ROMA 126“ Das Navi bietet für diese Strecke zwei Stunden an, letztendlich werden daraus drei Stunden, da wir in einen durch einen LKW Unfall verursachten Verkehrsstau geraten.

Der Campingplatz „Camping Village Flaminio“ wird gegen 13.00h erreicht – es ist übrigens der einzige Platz, den Dieter für diese Reise vorgebucht hat – man weiß ja nie, wie voll es über Ostern bei Papst Franziskus wird.

3 Tage in Rom

Von Karfreitag bis Ostersonntag

Der Motorroller bringt uns wie schon vor fünf Jahren in das Zentrum Roms. Dieter muss sich erst wieder an den Verkehr und das Gewusel auf den Straßen gewöhnen, aber es klappt!

Zuerst testen wir, wie wir am besten und am schnellsten zum Petersdom gelangen, letztendlich kein Problem, immer am Tiber entlang, nach fünfzehn Minuten passieren wir die Engelsburg und schon liegen Petersplatz und Petersdom in ihrer imposanten Größe vor uns.

Aber das eigentliche Ziel soll am ersten Tag das Colosseum sein. Dieter hat sich vorgenommen, diesen gewaltigen Komplex zu besichtigen, leider hat er nicht bedacht, dass an Karfreitag die Kreuzweg Prozession am Colosseum abgehalten wird – das Gelände ist daher abgesperrt und heute nicht zu besichtigen. Militär und Polizei sind präsent, auch die TV Kameras sind schon da.

Aber für einige Fotos reicht es allemal.

ein mächtiges Bauwerk
ein mächtiges Bauwerk
die Übertragungswagen von RAI  stehen schon parat
die Übertragungswagen von RAI stehen schon parat

Weiter zur Piazza Venezia mit dem „Denkmal des unbekannten Soldaten

Piazza Venezia
Piazza Venezia
Denkmal des "Unbekannten Soldaten"
Denkmal des "Unbekannten Soldaten"

 

Hier gibt es weitere Informationen


Und schon  findet der Motorroller seinen Weg zur Piazza Navona. In vielen Reiseführern ist zu lesen, er sei der schönste aller römischen Plätze. „Dreibrunnenplatz“ wird er auch genannt.

Hier der sog. "Vier-Ströme-Brunnen"
Hier der sog. "Vier-Ströme-Brunnen"
"Poseidon-Brunnen"
"Poseidon-Brunnen"

 

Hier gibt es weitere Informationen:


Wir lassen uns im Restaurant "Tucci" nieder und lassen uns „Quattro Formaggi“ und „Quattro Stagioni“ schmecken.  (Schmackhaft bzw. gesalzen sind hier logischerweise auch die Preise!  Wir fühlen uns an unseren Norwegen Urlaub erinnert!)

Pizza im Ristorante TUCCI
Pizza im Ristorante TUCCI

Samstag Mittag soll einer der Höhepunkte des diesjährigen Rombesuches werden, wir besuchen die „Vatikanischen Museen“ mit der Sixtinischen Kapelle. Gott sei dank hat Dieter schon zuhause die entsprechenden Tickets gebucht, denn die Warteschlange an der Kasse mag bestimmt einen Kilometer lang sein. Wir schätzen eine Wartezeit von ein bis zwei Stunden.

Bis alle Formalitäten und Security überwunden sind vergeht einige Zeit, aber schließlich gelangen wir durch das Ägyptische Museum mit der Menschenmasse zur Sixtinischen Kapelle.

Eingang zu den Vatikanischen Museen, MUSEI VATICANI
Eingang zu den Vatikanischen Museen, MUSEI VATICANI
Blick auf den Petersdom
Blick auf den Petersdom
im Ägyptischen Museum
im Ägyptischen Museum
im Ägyptischen Museum
im Ägyptischen Museum

Und nun das Highlight des Museumsbesuches:  

Michelangelo:  Erschaffung Adams
Michelangelo: Erschaffung Adams
Sixtinische Kapelle
Sixtinische Kapelle

 

Hier gibt es weitere Informationen:


Am Sonntag heißt es früh aufstehen (die Uhren werden um eine Stunde vorgestellt – Sommerzeit), um pünktlich zur Ostermesse auf dem Petersplatz zu sein. Security allerorten, Polizei und Militär kontrollieren den Zugang.

vor dem Petersplatz
vor dem Petersplatz

Wie viele Menschen mögen es heute wohl sein? Zehntausend vielleicht? Und man darf sich nicht täuschen lassen – die zum Himmel gestreckten Hände jubeln nicht etwa Papst Franziskus zu, nein, in jeder Hand befindet sich ein Smartphone für die obligatorischen Videos und Fotos!

Messe auf dem Petersplatz
Messe auf dem Petersplatz
Blick zurück auf die Engelsburg
Blick zurück auf die Engelsburg


Ora et Labora

 

Montag, 1. April                    Ostermontag

Heute verlassen wir Rom, dieses Zentrum von Geschichte und Religion – nach drei Tagen interessanter Besichtigungen.

Wir bleiben aber bei der Religion, denn der Weg führt nach Montecassino, dem Mutterkloster des Benediktinerordens.

160 Kilometer gen Süden, auf der „Autostrada del Sole“, wie die Autobahn A1 heißt.

Leider ist der Name nicht Programm, denn die Sonne lässt sich nicht blicken, sie ist hinter einer milchig-gelben Schicht verborgen – Saharastaub!

Mächtig thront die Abtei auf 600m Höhe über der Stadt Cassino, schon von weitem ist sie zu erkennen. Ostermontag scheint der Ausflugstag für italienische Familien zu sein, ein PKW nach dem anderen schlängelt sich die acht Kilometer den Berg hinauf und wird schließlich vom Parkplatzwächter auf einen relativ weit entfernten Parkplatz verwiesen. Was ist mit unserem Carthago? Wir dürfen durchfahren, fast direkt bis vor die Abtei – hier hat man ca. 10 Wohnmobilparkplätze eingerichtet, und für 8 € ist sogar das Übernachten gestattet!

Wohnmobilparkplatz  Abtei  Montecassino
Wohnmobilparkplatz Abtei Montecassino

Am Info-Point erstehen wir eine Broschüre und folgen den Beschreibungen, lesen von der Gründung im Jahr 529 und tauchen ein in die wechselvolle Geschichte. Wir durchqueren mehrere Kreuzgänge – im „Kreuzgang der Wohltäter“ entdecken wir eine Statue von Carolus Magnus, Karl der Große.

Karl der Große
Karl der Große
"Kreuzgang des Bramante"
"Kreuzgang des Bramante"
Treppe zum oberen Kreuzgang
Treppe zum oberen Kreuzgang

Das Prunkstück des Kloster ist die Kathedrale, von außen eher unscheinbar, im Inneren jedoch prachtvoll mit Mosaiken, Fresken, Chorraum und Kapellen sowie einer beeindruckenden Krypta.

Prachtvolles Innenleben  der Kloster Kathedrale
Prachtvolles Innenleben der Kloster Kathedrale

 

 

Montecassino wurde im Laufe der Geschichte dreimal zerstört.

 

Wikipedia gibt folgende Informationen:



Vesuv  -  79 n. Chr.   Pompeji

 

Dienstag, 2. April

Der Regen in der Nacht hat wohl die Luft bereinigt, wir verlassen Montecassino bei klarem Himmel mit Sonnenschein.

Abtei Montecassini bei Sonnenscheiin und blauem Himmel   (ohne Touristen)
Abtei Montecassini bei Sonnenscheiin und blauem Himmel (ohne Touristen)

Als Frühstücksort haben wir uns das 70 Kilometer entfernte Santa Maria Capua Vetere ausgesucht.

In unserem Reiseführer aus dem Michael Müller Verlag „Golf von Neapel“ ist zu lesen:“Capua war eine wichtige Etappenstation an der römischen Via Appia. Das grandiose Amphitheater beherbergte einst eine Gladiatorenschule, die Ausgangspunkt des berühmten Spartacusaufstands war.“

Was uns allerdings hätte stutzig machen sollen:

...Die Altstadt birgt zwar die eine oder andere interessante Sehenswürdigkeit, allerdings beeinträchtigen die Autos, die rücksichtslos über das holprige Pflaster rasen, die Lebensqualität. ...“ Vorher stand zu lesen:“...Die chronische Wirtschaftskrise und die damit einhergehende Perspektivlosigkeit der Bewohner haben Spuren hinterlassen, die mit Händen greifbar sind.“

Der Wohnmobil-Stellplatz überzeugt überhaupt nicht, die Nacht hier zu verbringen, können wir uns nicht vorstellen und, der entscheidende Faktor, das Amphitheater ist heute gar nicht zu besichtigen – geschlossen! Warum? Es bleibt ein Rätsel.

Amphitheater in Santa Maria Capua Vetere
Amphitheater in Santa Maria Capua Vetere

Der einzige Höhepunkt unseres Besuches in Santa Maria Capua Vetere ist der nagelneue LIDL Supermarkt, der uns zu Käse, Wurst und Wein einlädt.

Fahren wir nun also weiter zum nächsten Höhepunkt unserer bisherigen Tour:  Pompeji.

Der Carthago wird auf dem schönen "Campingplatz  Zeus" installiert.  Schön ist dieser Campingplatz nicht nur wegen seiner Lage zu den Ausgrabungsstätten  (keine einhundert  Meter sind es bis zum Haupteingang), sondern auch und vor allem wegen der zahlreichen Orangenbäume, die dem CP Zeus eine angenehm fröhliche Stimmung verleihen.

Orangen im CP Zeus
Orangen im CP Zeus
Haupteingang zu den Ausgrabungsstätten
Haupteingang zu den Ausgrabungsstätten
Der  "harmlose" Vesuv im Hintergrund
Der "harmlose" Vesuv im Hintergrund
Ausgrabungsstätte  Pompeji
Ausgrabungsstätte Pompeji

Pompeji wartet auf uns!

Wir tauchen ein in zweitausendjährige Geschichte, in das Leben der Römer, als im Jahr 79 n. Chr der Vesuv ausbricht und die Stadt mit einer fünf Meter dicken Ascheschicht verdeckt.

Im Antiquarium, gleich hinter dem Haupteingang Porta Marina, findet sich mehrere Exponate, Gipsabdrücke der von der Giftwolke und Lavamasse überraschten Einwohner.

Von der Giftwolke überrascht
Von der Giftwolke überrascht

Der Reiseführer schreibt:

„Die berühmteste Ausgrabungsstätte der Welt überrascht Besucher immer wieder – allein angesichts der enormen Ausdehnung der antiken Stadt. Ein Tag reicht kaum aus, um alle Attraktionen ausführlich zu begutachten. In Zahlen liest sich das so: Bis zu 25000 Besucher am Tag verteilen sich auf einer Gesamtfläche von 66 ha mit über 3000 Kultstätten und Gebäuden. Dabei sind lediglich 40 % der Gesamtfläche der Stadt bislang freigelegt.“

ein typischer Straßenzug
ein typischer Straßenzug

Wir passieren viele Häuser, Villen, die den klassischen römischen Hausbau aufweisen:  Eingangstür mit einem Mosaik, Atrium (überdachter Innenhof), von dem die einzelnen Zimmer abgehen. Dahinter meist ein mehr oder weniger großer Garten.

Atrium mit abgehenden Zimmern
Atrium mit abgehenden Zimmern
öffentlicher Brunnen
öffentlicher Brunnen

In zahlreichen Villen haben wunderbare Fresken zweitausend Jahre überlebt, so z.B. im sog. "Haus der Venus in der Muschel."

Die römische Göttin der Schönheit war die Schutzgöttin des Feldherrn Sulla.

Venus in der Muschel
Venus in der Muschel

Nun ja, über vier Stunden spazieren und staunen wir über alte römische Straßen, diverse restaurierte Villen, das imposante Forum, das Amphitheater und (was Dieter besonders beeindruckt) das städtische Bordell mit seinen unzweideutigen Freskenmalereien!

Lupanar - das städtische Bordell

eindeutig  -  oder?
eindeutig - oder?
Amphitheater  -  fast vollständig unter der Ascheschicht begraben.
Amphitheater - fast vollständig unter der Ascheschicht begraben.

Haus der Julia Felix:

Irgendwann jedoch sind Beine, Füße, Kopf und Körper ermüdet. Wie toll, dass der CP Zeus nur einhundert Meter vom Haupteingang entfernt liegt und erfrischende Getränke parat hält!

Der Ausklang des Abends:    Halbfinale im DFB Pokal mit Leverkusen vs. Düsseldorf.

Campingplatz Zeus
Campingplatz Zeus


Golf von Salerno und Amalfiküste

 

Donnerstag, 4. April

Vom „Camping Zeus“ in Pompeji zum „Camping Lido Di Salerno“ an der Amalfi-Küste – das ist das heute Tagesprogramm von fünfundfünfzig Kilometern. Ein Campingplatz ca. sechs Kilometer südlich von Salerno, der Hauptstadt Kampaniens, direkt am Meer mit eigenem Strandzugang, schlicht, aber mit allen notwendigen Versorgungsmöglichkeiten, dazu ein Mini-Market, der morgens frische Brötchen offeriert.

Stellplatz in der ersten Reihe - Blick Richtung Amalfiküste
Stellplatz in der ersten Reihe - Blick Richtung Amalfiküste

Der "Camping Lido Di Salerno" ist am frühen Nachmittag erreicht, also noch reichlich Zeit, um Salerno einen Besuch abzustatten.

Hinter der kilometerlangen Promenade bietet die Altstadt Flanier- und Einkaufsmöglichkeiten.  Hier zieht es uns zuerst zum Duomo San Matteo. Als normannische Romanik beschreibt der Reiseführer den Baustil. Die Krypta beherbergt die Gebeine des Evangelisten Matthäus. Leider können wir den Dom nur von außen bestaunen, denn Dieter weigert sich immer noch standhaft, Eintritt in eine katholische Kirche zu bezahlen!

Duomo San Matteo
Duomo San Matteo

Mit dem Motorroller entlang der Amalfi-Küste – ein ganztägiger Ausflug entlang einer der Traumstraßen dieser Welt! Unser Reiseführer glänzt mit Superlativen und benötigt ganze 46 Seiten, um diesen Küstenstreifen zu beschreiben. Zahlreiche kleine Orte schmiegen sich an die Bergkette und öffnen sich dem Meer – Amalfi, Atrani, Minori, Maiori, Cetara und schließlich Vietri sul Mare.

Keramik in Vietri Sul Mare
Keramik in Vietri Sul Mare

Von Osten kommend, ist Vietri sul Mare der erste Ort, an dem wir Station machen und schon die erste Stunde staunend verbringen.

...Alleinstellungsmerkmal der großen Ortschaft ist die Keramik, die hier auf ein große Tradition zurückblickt. Allerorten trifft man im Ortszentrum auf Keramikgeschäfte, jedes freie Eckchen in den Gassen und auf Plätzen schmücken kleinere und größere Kunstwerke aus Tonware. ...

Wir finden keinen touristischen Kitsch, wir staunen über allerfeinstes Kunsthandwerk. Natürlich wandern einige Exemplare als Souvenir aus der Boutique mit Hilfe der Visacard in Christinas Handtasche.

Parkplatz in Vietri Sul Mare
Parkplatz in Vietri Sul Mare
Selbst die öffentlichen Bänke zeugen von feinster Kunst
Selbst die öffentlichen Bänke zeugen von feinster Kunst
Hier kaufen wir unsere Souvenirs
Hier kaufen wir unsere Souvenirs

Weiter geht es durch die o.g. Orte bis hin nach Amalfi. Übrigens – mit dem Motorroller haben wir das geeignetste Verkehrsmittel (Wohnmobile wären eh nicht zugelassen) für die kurvenreiche Strecke, PKW´s sind auch nicht schneller.

Amalfi - „Der Hauptort der gleichnamigen mittelalterlichen Seerepublik ist auch heute noch das unbestrittene Zentrum an der Costiera Amalfitana. Die Hauptsehenswürdigkeit ist der Dom mit dem benachbarten Kreuzgang; beide sind dem Stadtpatron, dem Hl. Andreas, geweiht.“

Bevor wir uns dem Dom widmen, muss nach der durchaus anstrengenden Rollerfahrt von 35 Kilometern eine Erfrischung her – „in dem Land, in dem die Zitronen blühen“, kann es nur ein Lemon Spritz sein! Die Dompiazza ist logischerweise der ideale Ort, um sich niederzulassen.

Im Hafen von Amalfi
Im Hafen von Amalfi

Siebenundsechzig Stufen führen zum Duomo empor! Man sagt, wer diese 67 Stufen in einem Atemzug bewältigt, hat einen Wunsch frei! Dieter jappst schon nach vier Stufen nach Atem, bei Christina dauert es nur unwesentlich länger.

Duomo e Chiostro Sant Ándrea - beeindruckende Fassade im neomaurischen Stil. Durch den Kreuzgang gelangen wir in die Kruzifixbasilika und von dort in die eigentliche Kathedrale. In der Krypta schließlich ist eine Reliquie des Hl. Andreas zu bestaunen.

Die Hauptstraße des Ortes, Via Lorenzo d ´Amalfi ist eine Ansammlung von Gelaterias und Souvenirläden – und stark frequentiert.

Gelato Artigianale
Gelato Artigianale

Zwei Stunden halten wir uns in Amalfi auf und starten den Heimweg – allerdings mit einem Umweg zu einem weiteren Höhepunkt dieser Region. Selbst der Reisebuchautor findet kaum noch Superlative für das Bergdorf Ravello. Fünf Kilometer im Inland gelegen, muss sich der Motorroller ganz schön quälen, um die zahlreichen Serpentinen zu bewältigen!

Ravello  - ein Traum im Gebirge
Ravello - ein Traum im Gebirge

...Die interessanteste Städtedestination der Amalfiküste liegt nicht am Meer, sondern hoch über Amalfi und Atrani in den Monti Latari,. Überwältigend ist der Blick von den Palästen und Gärten auf den Golf von Salerno. … Entrückt fühlen sich Betrachter dann und können nachvollziehen, warum Richard Wagner, Henrik Ibsen, Andy Warhol, Humphrey Bogart und viele andere Künstler sich vom Genius Loci Ravellos inspirieren ließen. ...“

Duomo
Duomo
Villa Rufolo  -  Blick auf den Golf von Salerno
Villa Rufolo - Blick auf den Golf von Salerno

Wir entscheiden uns zum Besuch der Villa Rufolo, die mit ihren Gärten Richard Wagner zum Bühnenbild seines „Parsifal“ inspirierte.

"Klingsors Zaubergarten ist gefunden!"  Richard Wagner, 26. Mai 1880

Dass Ravello sich zur Hochburg klassischer Musik inszeniert, scheint nur zwangsläufig.

Der Garten von Rufolo
Der Garten von Rufolo

Wenn man am Vortag mit dem Motorroller knappe achtzig Kilometer gefahren ist - wie verbringt man dann den darauf folgenden Tag? Ausruhen, entspannen, lesen, Sonnencreme auftragen, .....

 

Abschließend einige Eindrücke von unserem Campingplatz:


Diamante

Sonntag, 7. April

Nächstes Ziel: Diamante! Welch ein Name!

Diamante liegt zweihundert Kilometer südlich von Salerno, also eine gute, machbare Tagesetappe für uns.

Für Diamante findet sich auch ein Eintrag in der ADAC Broschüre, die uns oft Basisinformationen liefert.

Lange Kiesstrände und eine breite Uferpromenade mit Restaurants und Cafe´s zeichnen Diamante ebenso aus wie die 200 Murales, die Künstler aus aller Welt seit 1981 an die Hauswände der Altstadt gemalt haben. Außerdem gibt es Spezialitäten, den Peperonchini ist sogar ein Festival Anfang September gewidmet. „

In der Altstadt von Diamante
In der Altstadt von Diamante

Der Campingplatz „Lido Tropical“ bietet uns einen netten Platz „in der ersten Reihe“, bietet außerdem ein nettes Restaurant, das leider heute am Sonntag geschlossen hat. Warum eigentlich?

Nachmittags aktiviert Dieter wieder die Fahrräder, die uns nach zwei Kilometern in die Altstadt bringen. Gut, dass der Akku der Kamera geladen ist, um viele der Murales, der Wandmalereeien abzulichten. Leider nagt der Zahn der Zeit an vielen Kunstwerken. Einerseits verblassen (verständlicherweise) viele Farben, anderer bröckelt an zahlreichen Häusern der Putz. Schade!

Hier eine kleine, unvollständige Auswahl:

In der Altstadt von Diamante:

Warum der Stellplatz anscheinend stets gut ausgelastet ist, erfährt Dieter am  folgenden Morgen beim Bezahlen: nur 10 € werden für die Übernachtung incl. Strom, Entsorgung, Frischwasser  verlangt. Wen wundert es, dass hier einige Überwinterer anzutreffen sind.

Und hier noch einige Eindrücke vom Stellplatz "Lido Tropicana". 


 

Costa degli Dei und Tropea

 

 

Montag, 8. April                              Tropea – Costa degli Dei

 

Eine medizinisch-biologische-geografische Vorbemerkung:

wenn man sich die Umrisse Italiens betrachtet, so denken wir logischerweise an ein BEIN und Rom, die Hauptstadt wäre also das „Knie“!

 

 

Unsere Reisestationen Montecassino und Pompeji befinden sich am „Schienbein“. Diamante, die Stadt der Murales, finden wir am unteren Ende des „Schienbeins“.

 

 

Kurz nach dem Übergang zum „Fuß“, am „Fußrücken“ ist eine Erhöhung zu entdecken, ein sog. „Überbein“ Und exakt auf diesem „Überbein“, auf einem Hochplateau, thront Tropea, an der Costa degli Dei, der Küste der Götter! Der Name ist Programm!

 

 

Unten am Meer – kleine Badeorte mit Sandstränden, Buchten, und auf dem Plateau, mit der vorgelagerten Wallfahrtskirche Santa Maria dell´Isola prunkt Tropea.

Sind es ca. einhundert Stufen, die wir erklimmen müssen, um diese Perle zu besichtigen? Mag sein. Dann bietet sich ein traumhafter Blick auf türkisblaues Meer, ein Blick bis hin zur Vulkaninsel Stromboli.

 

 


Altstadt von Tropea
Altstadt von Tropea

In der Altstadt reiht sich Boutique an Boutique, Restaurant an Restaurant und unzählige Souvenirstände, die unter anderem die berühmte „cipolla rossa“, die rote Zwiebel mit einem fast süßlichem Geschmack anbieten.  Zum Abendessen muss es unbedingt eine Pizza mit dieser Spezialität sein, anschließend der Versuch, den Sonnenuntergang fotografisch festzuhalten.

Souvenirs aus Tropea
Souvenirs aus Tropea

Am nächsten Morgen dann ein Strandspaziergang – am Nachmittag legen wir die Badetücher am Strand aus und genießen ein Sonnenbad – das Schwimmen im glasklaren Wasser verschieben wir auf später, wenn die 15° Marke überschritten ist.

ein morgendlicher Strandspaziergang
ein morgendlicher Strandspaziergang


Odysseus in der Meerenge von Messina

 

Mittwoch, 10. April

Der Himmel ist stark bewölkt, es geht ein starker Wind und es ist deutlich kühler geworden.

Bevor wir gleich weiterfahren, wollen wir noch schnell der auf dem Felsen thronenden Kirche Santa Maria dell ´Isola einen Besuch abstatten. Nehmen wir den Regenschirm mit? Nein – Risiko!

Die Stufen hoch zur Kirche sind schon anstrengend, dafür wird man mit einem schönen Ausblick auf Tropea und den Strandabschnitt belohnt. Die kleine Kirche bzw. Kapelle ist schön ausgestattet, will man den angrenzenden Garten bewundern, so sind 3 € Eintritt fällig.

Ausblick von der Kirche  Santa Maria dell´ Isola
Ausblick von der Kirche Santa Maria dell´ Isola
Blick von der Kirche  Santa Maria dell´ Isola  auf TROPEA
Blick von der Kirche Santa Maria dell´ Isola auf TROPEA
Santa  Maria  dell´  Isola
Santa Maria dell´ Isola
Santa  Maria  dell´  Isola
Santa Maria dell´ Isola
Nebenbei bemerkt:   optimale Mülltrennung
Nebenbei bemerkt: optimale Mülltrennung

Nun aber starten wir den Carthago und fahren 10 Kilometer weiter zum Capo Vaticano. einem Felsenkap hoch über dem Tyrrhenischen Meer.

Vor Capo Vaticano fließen die Golfströme von Gioia Tauro und Sant'Eufemia zusammen. Bis heute ist die Region, die sogenannte Straße von Messina, deshalb bei Seeleuten gefürchtet. In der Antike wurde hier ein Orakel nach Wetterbedingungen und möglichen Schicksalsschlägen befragt. Hierfür gingen die Seeleute zu dem Seher Mantineo, der in seiner Grotte auf einem Felszipfel in Capo Vaticano orakelte. Wer sich heute die Mühe macht, die Grotte zu besuchen, hat einen atemberaubenden Blick auf das Meer, weiß leuchtende Strände und Inseln wie Lipari, Vulcano und Stromboli mit dem gleichnamigen Vulkankegel. Am Fuß der bizarren Felslandschaft von Capo Vaticano laden Strände zum Baden im kristallklaren Meerwasser ein. Auf Bootstouren sind einsame, entlegene Buchten erreichbar. Eine nahezu unberührte Unterwasserwelt macht Tauchausflüge überaus lohnenswert. Landratten finden auf dem Felsen die botanische Vielfalt eines grünen Dschungels. Zwischen Kakteen, Laub- und Nadelbaumwäldern sorgen hier Blühpflanzen für farbenfrohe Teppiche.

Blick von Capo Vaticano auf das Tyrrhenische Meer
Blick von Capo Vaticano auf das Tyrrhenische Meer

 

 

 

 

 

 

Wir haben für den heutigen Tag kein Endziel festgelegt, wollen einfach schauen, wo sich eine schöne Übernachtung mit einem schönen Stellplatz aufdrängt. Fündig werden wir nur siebzig Kilometer weiter gen Süden in Scilla.

 

 

Zuerst einmal steuern wir das Womo durch die engen Straßen ins Zentrum, parken direkt vor dem Rathaus und bestaunen das Castello Ruffo mit dem Blick über / auf die Straße von Messina. Mitten auf dem Rathausvorplatz weckt die Bronzestatue das Interesse.

 

 

Hier gibt es Aufklärung: ( https://www.kalabrienferien.com/scilla/ )

 

Um Scilla und das Castello Ruffo ranken sich seit Jahrhunderten zahlreiche Mythen und Legenden. Der bekannteste Mythos stammt von Homer aus seiner „Odysee“ – ein Meeresungeheuer namens Skylla mit sechs Köpfen und zwölf Tatzen solle auf dem Felsen gelebt und Angst und Schrecken verbreitet haben. Sechs Gefährten von Odysseus wurden von diesem Monster verschlungen. Die Seefahrer, die Skylla ausweichen wollten, gelangten in die Strudel von Charybdis auf der sizilianischen Seite. Durch diese Legenden bekam das heutige Scilla seinen Namen.

 

 


SCILLA:    Bronzestatue auf der Piazza vor dem Rathaus
SCILLA: Bronzestatue auf der Piazza vor dem Rathaus

Nun muss noch ein Stellplatz gefunden werden, nicht leicht, aber es klappt. Zwei Kilometer südlich von Scilla folgen wir einem Hinweisschild „Area Sosta Camper“ und finden eine Wiese an Berghang mit tollem Ausblick auf Sizilien und die Straße von Messina.

Blick vom Stellplatz auf die Straße von Messina  -  Sizilien grüßt im Hintergrund
Blick vom Stellplatz auf die Straße von Messina - Sizilien grüßt im Hintergrund