Nordkapp Teil 3

von den  Lofoten  bis nach Trondheim

Mit der Fähre von Melbu nach Fiskebøl "betreten" wir erstmals die berühmten, hochgelobten Lofoten.

Auch auf den Lofoten ist die Routenplanung mehr oder weniger vorgegeben. "Einfach nur der E 10 folgen, und man lernt alle Highlights kennen", so konnten wir es in einem Reiseführer lesen. Allerdings stimmt diese Aussage nicht, denn um die wirklichen Höhepunkte der Inselgruppe zu erleben, muss man schon auf einige Nebenstrecken abbiegen.

 

 

 

 

Mitternachtssonne in HOV, Lofoten


Trollfjord und Lofoten

Sonntag, 25. Juni

Ankunft in Svolvær auf den Lofoten!

Heute am Sonntag setzen wir unsere Fahrt fort. Noch befinden wir uns in Stokmarknes auf der Insel Hadseløya, die zur Inselgruppe der Vesterålen gehört. Aber nach weiteren 25 Kilometern wird der Fährhafen Melbu erreicht. Hier geht es auf die nächste Fähre, nur etwa eine halbe Stunde Fahrt, die uns nun endgültig und erstmalig auf die Lofoten bringt, und zwar (und logischerweise) auf die nördlichste Lofoteninsel Austvagøya. Statt direkt nach Svolvær, dem Hauptort zu fahren, folgen wir dem Vorschlag unseres Reiseführers und biegen in Fiskebøl rechts ab zu einer landschaftlich reizvollen Rundtour von etwas 30 Kilometern. Ziel ist das Örtchen Laukvik. Sind wir hier am Ende der Welt? Wenn ja – dann hat das Ende der Welt einen kleinen Hafen, ein Hafencafe´ mit eigener Kaffeerösterei und sogar einen Wohnmobilstellplatz!

 


Svolvær ist das Zentrum der Region und damit auch Ausgangspunkt für viele touristische Aktivitäten. Einen Park- und Übernachtungsplatz finden wir im Fährhafen, durchaus akzeptabel mit Blick auf die Fähren, natürlich ohne jegliche Infrastruktur.

Der Motorroller muss startklar gemacht werden, denn bis ins Zentrum sind es doch gute zwei Kilometer. Direkt am Marktplatz am Beginn der Promenade stellen wir unser motorisiertes Gefährt ab und starten die Stadterkundung, staunen über hochmoderne Hotelbauten und auch die klassischen Holzhäuser. Eine Erfrischung im Bacalao muss sein, direkt an der Promenade – hier haben wir alles im Blick, kostet allerdings auch 19 € für ein (kleines) Bier und ein Glas Wein!

Erfrischung im Hafen von Svolvær
Erfrischung im Hafen von Svolvær

Im Restaurant Anker Brygge werfen wir einen Blick auf die Speisekarte – eine normale Pizza für ca. 30 €, wir haben heute keinen Appetit auf Pizza!

Auf dem Marktplatz stehen mehrere Kioske, an denen dynamische Verkäufer diverse Schiffstouren anbieten. Es bedarf gar keiner großen Überredungskunst und schon haben wir für morgen früh 10.00h einen Ausflug in den Trollfjord reserviert!


Unser Reiseführer schreibt: "...Der nur 2,5 km lange und 100 m breite Trollfjord, ein Seitenarm des Raftsunds, ist vielleicht das schönste und auch lohnenswerteste Ziel der Lofoten. Die bis zu 1000 m hohen Felswände stürzen steil in den  mehrere Hundert Meter tiefen Fjord, ..."

 

Montag, 26. Juni

Pünktlich um halb zehn stehen wir am Kai und warten drauf, aufs Boot gehen zu dürfen. Während der Kapitän das Schiff klar macht, die Kapitänsgattin Kaffee in der Kombüse kocht, organisiert Lorenzo, der Guide, die Liste der Reservierungen. Wir haben uns übrigens bewusst für ein „altes“ Schiff entschieden, eine Fahrt mit diesen hochmodernen RIBs, den Schlauchbooten, bei denen man die dicken, klobigen Wärmeoveralls anziehen muss, ersparen wir uns, auch wenn es cooler aussieht.

Zitat aus der ADAC Broschüre: „Zu den Höhepunkten eines Lofotenbesuchs zählt ein Bootsausflug in den nur achtzig Meter breiten Trollfjord, der sich zwei Kilometer weit in die steile Bergwelt der Insel Austvågøy eingeschnitten hat. Vor der Kulisse der meist schneebedeckten Gipfel, die vom Ufer des Bergsees Trollfjordvatn aufragen, bietet die enge Felseinfahrt einen atemberaubenden Anblick.“

Drei Stunden sind wir unterwegs, sitzen auf klapprigen Holzbänken, aber genießen jede Minute. Unterwegs demonstriert der Kapitän, wie  wilde Möwen Brotstücke aus der Hand greifen, Lorenzo, der italienische Guide mit perfektem Englisch, gibt Informationen über die Bergwelt und insbesondere über die Seeadler, die plötzlich hier erscheinen und durch die Lüfte kreisen. Für diesen Moment hat der Kapitän mehre Fische präpariert, um die mächtigen Vögel anzulocken. Aufregend!

Seeadler im Landeanflug
Seeadler im Landeanflug

Auf der Rückfahrt wird außer dem Kaffee auch eine hausgemachte Fischsuppe serviert – Respekt der Kapitänsgattin! Auf der Rückfahrt kassiert Lorenzo auch den Fahrpreis, stolze einhundert Euro pro Person lassen die Kreditkarte schmelzen.

Lorenzo bei der Arbeit
Lorenzo bei der Arbeit

Zurück im Hafen wird erst einmal ausgeruht, denn die gewonnenen Eindrücke, diese Erlebnisse müssen verarbeitet werden. Nachdem das Wohnmobil wieder startklar und der Roller fixiert ist, steuern wir ein weiteres hochgelobtes touristisches Ziel an: Henningsvær, nur zwanzig Kilometer weiter südlich. Dabei passieren wir Kabelvåg mit der Vågan Kirke, Norwegens größte Holzkirche mit 1200 Plätzen. Dass wir zur Besichtigung vier Euro Eintritt bezahlen sollen, irritiert – also setzen wir die Fahrt fort.

Kabelvåg mit der Vågan Kirke
Kabelvåg mit der Vågan Kirke

Henningsvær ist über drei Brücken mit dem Festland verbunden, an der zweiten Brücke wird uns ein relativ neuer, großer Übernachtungsplatz angeboten. Per ParkApp zahlen wir fünfzehn Euro, und schon haben wir ein traumhaftes Örtchen für die Nacht!

Erneut kommt zur Besichtigung von Henningsvær der Roller zum Einsatz, der uns in den Ort, um den Ort herum und den Berg hinauf zu den Stockfisch Gestellen bringt. Von hier hat man übrigens auch den Blick auf den Fußballplatz, der sich mittlerweile in den einschlägigen Medien großer Beliebtheit erfreut.

der mittlerweile berühmte Fußballplatz in Henningsvær
der mittlerweile berühmte Fußballplatz in Henningsvær

Oben auf dem Berg befinden sich nicht nur die Stockfisch Gestelle, es gibt auch tolle Ausblicke auf den Hafen.

Wir bestaunen ein Fischerdorf mit idyllischem Hafen und bunten Booten, Speichern, Galerien und Boutiquen.

mehr Idylle geht nicht - Lofoten!
mehr Idylle geht nicht - Lofoten!

Übernachtungsplatz in Henningsvær:


Wikinger und Lofoten

 

Dienstag, 27. Juni

Heute fahren wir wiederum nur eine kurze Etappe, so ungefähr genau dreißig Kilometer.

Von Henningsvær müssen wir die acht  Kilometer zurück zur Hauptstraße, zur E10 – wahrscheinlich die schönste Passage, die man sich vorstellen kann: traumhafte Buchten mit traumhaftem blauen Wasser, steilen Felsen und am Ende ein beeindruckender weißer Sandstrand.

 



Über Lyngvær (schöner terrassenförmig angelegter Stellplatz) und die nächste Bogenbrücke wird die nächste Lofoteninsel, Gimsoy, erreicht. Stets entlang der Küstenlinie mit immer wieder tollen Ausblicken taucht wie aus dem Nichts ein Golfplatz auf! Feinster Rasen – sieht alles recht nobel aus.

Bogenbrücke auf die Insel Gimsoy
Bogenbrücke auf die Insel Gimsoy

Wir sind in Hov angekommen und etablieren uns auf dem Campingplatz – keine zwanzig Meter von Strand und Wasser entfernt! Genau unser Geschmack! Die sanitären Anlagen sind etwas gewöhnungsbedürftig, aber die Lage und der Blick entschädigt für alles! (auch für den Preis)

Stellplatz HOV  Camping
Stellplatz HOV Camping

Wie lautet der Plan für den Abend? Es wird gegrillt, endlich mal wieder Frikadellen nach münsterländer Art mit norwegischen Zwiebeln, das Wetter ist ja optimal, und dann wollen wir versuchen, die Mitternachtssonne zu erhaschen, also bis 0.15h wach zu bleiben! Hov soll einer der idealen Orte zur Beobachtung des Phänomens Mitternachtssonne sein!

endlich mal wieder Frikadellen
endlich mal wieder Frikadellen
ein Ausritt zur Mitternachtssone
ein Ausritt zur Mitternachtssone

Geschafft! Auch wenn zum Schluss ein Wolkenband versucht hat, die Sonne zu verdecken – wir können Fotos schießen – um viertel vor Eins, genau um ein Uhr und um viertel nach Eins. Die Sonne geht nicht unter, sie ist stets eine Handbreit über dem Horizont bzw. den Wolken.


Mittwoch, 28. Juni

Die gestrige Aktion fordert ihren Tribut! Bis um zehn Uhr haben wir geschlafen, sind  immer noch wie gerädert, was sich auch im Laufe des Tages nicht ändern wird. Viel unternehmen werden wir heute nicht, zumal sich das Wetter geändert hat, es wird bewölkter und damit kühler. Die ideale Bedingung also, um ins Museum zu gehen. In Borg, mittlerweile sind wir auf der Lofoteninsel Vestvågøy, «...inmitten üppiger Landschaft … liegt das „Lofotr Vikingmuseum“.

Stolze 19 € pro Person schrecken uns nicht ab, und somit begeben wir uns zurück ins frühe Mittelalter in die Welt der Wikinger. Der Michael Müller Verlag schreibt: „Das Museum bei Borg sucht im ganzen Land seines gleichen und ist absolut sehenswert. Herzstück ist der originalgetreue Nachbau des größten Wikinger-Langhauses, dessen Überreste jemals gefunden wurden – 83 m lang und rund 9 m hoch.

 

Wikinger Langhaus in Originalgröße
Wikinger Langhaus in Originalgröße

Ein Wikingerschiff unten am Wasser gibt es natürlich auch, hier könnte man sich auf einen halbstündigen Segeltörn einlassen, oder dem Schmied bei der Arbeit zusehen, oder sich im Axtwerfen und Bogenschießen üben.

Auf dem hinteren Teil des großen Parkplatzes werden wir auch die Nacht verbringen, zusammen mit fünf anderen Womos aus verschiedenen Ländern.


Nebel des Grauens und Karibikstrand

Donnerstag, 29. Juni

Gegen 10.00h kommen schon wieder die ersten Museumsbesucher, also Zeit für uns, den Standort zu wechseln. Ein kurzer Einkaufsstopp in Leknes und dann biegen wir rechts ab, folgen den Hinweisschildern nach Haukland / Uttakleiv. In den meisten Reiseführern wird von dem weißen Traumstrand von Haukland geschwärmt, ebenso wird die Küstenwanderung empfohlen.

In Uttakleiv, durch einen Tunnel erreichbar, ist die Straße zu Ende. Ein Parkplatz mit Parkautomat, 25€ pro Nacht inclusive Ent- und Versorgungsmöglichkeit für Wohnmobile – da kann man nicht meckern! Insbesondere, da wir einen Traumblick über die gesamte Bucht haben, besser gesagt hätten, wenn das ganze Ensemble nicht in einem dicken, dichten Küstennebel eingehüllt wäre.  Schon bei der Anfahrt war das dichte Wolkenband, wie ein Schleier über der Bucht hängend,  von Weitem zu sehen

 

der Nebel wird dichter und dichter
der Nebel wird dichter und dichter

Große Aktivität lässt sich bei diesem Nebel nicht entfalten, lediglich ein kurzer Strandspaziergang ist bei diesem Wetter drin. Aber, wir können der Situation nur Positives abgewinnen, irgendwie passt der Nebel zu diesem Strand, zu den Felsen und zu den Schafen, deren Blöken stets zu hören ist.

 

 

 

 

"...Nun, liebe Kinder, bilden wir einen Stuhl- bzw. einen Steinkreis und erzählen, was wir am Wochenende alles erlebt haben..!"

 

Christina lässt die Grundschullehrerin raushängen   -  sie kann es einfach nicht  lassen.


Freitag, 30. Juni.

Der Wetterbericht hat mal wieder Recht! Wir werden mit Sonnenschein geweckt, beobachten bei Sonnenschein die Schafe, die sich angstfrei zwischen den Wohnmobilen bewegen und genießen den Morgenkaffee.

Der Plan steht: nach dem Frühstück werden die Wanderschuhe und Wanderstöcke hervorgekramt und die 4,5 Kilometer lange Wanderung von Uttakleiv nach Haukland in Angriff genommen. Auf der rechten Seite tost das Meer, auf der linken Seite ragen steile Felswände empor. Nach jeder Biegung – immer wieder neue Fotomotive, bis wir schließlich nach einer Stunde den „Karibikstrand von Haukland“ erreichen. Schneeweißer, weicher Sand ist das Markenzeichen dieser Bucht.

Eine Stunde lassen wir uns für unser Picknick Zeit, bevor es an den Rückweg geht. Eine neun Kilometer Wanderung, nicht schlecht für Dieter neues Knie!

Atlantikküste / Europäisches Nordmeer
Atlantikküste / Europäisches Nordmeer

Es ist 14.00h, als wir Uttakleiv verlassen, zurück durch den Tunnel der E10 folgen und nach einer halben Stunde schon das Ziel für die Nacht ansteuern: "Camping Lofoten Beach" in Flakstadt. Hier gibt es viele schöne Strandplätze, hier gibt es Duschen und hier gibt es wieder Mitternachtssonne!

So lassen wir den Abend nach dem BBQ  ausklingen:

Nusfjord und Ramberg

Samstag, 1. Juli

Lofoten Beach“ ist ein guter Ausgangspunkt für die Exkursionen, die für heute geplant sind. Starten wir also nach dem Frühstück nach Nusfjord. Der Motorroller bewältigt diese acht Kilometer in kurzer Zeit, muss jedoch immer wieder angehalten werden, um die imposanten Schnappschüsse zu schießen. Allein die Anfahrt auf den letzten vier Kilometern ist schon ein Traum.

 

die Anfahrt auf NUSFJORD
die Anfahrt auf NUSFJORD

...Nusfjord ist nicht umsonst der wohl meistfotografierte Lofotenort – malerischer geht es wirklich nicht“, schreibt unser Reiseführer. Irritiert sind wir anfangs durch die Tatsache, dass man zur Besichtigung des Ortes Eintritt zahlen muss, 10 € pro Person, bis wir begreifen, dass der gesamte Ort quasi wie ein Museum ist. Wir finden eine Schmiede, eine Bäckerei aus dem Jahr 1870, einen klassischen Krämerladen und ein kleines Museum mit Videoschau über die Stockfischherstellung.

Ein Hingucker und der Hauptgrund für die Beliebtheit dieses Ortes sind sicherlich und zuallererst die Stelzenhäuser, rot-weiß angestrichen, um den kleinen Hafen herum. Füher dienten sie den Fischern als Unterkunft, heute sind es die Touristen.

Zwei Zimtschnecken und ein Steinofenbrot aus der Traditionsbäckerei wandern in die Einkaufstasche und nach knapp zwei Stunden sind wir auf dem Rückweg zum Camping und statten der netten Holzkirche in Flakstad einen Besuch ab! Die Zimtschnecken müssen getestet werden und etwas ausruhen am Wohnmobil, Meer und Wellen betrachten, tut auch gut.

Am späten Nachmittag bewegen wir den Roller erneut, dieses mal in die andere Richtung, nach Ramberg. „Ramberg hat etwas, was sonst keine Ortschaft auf den Lofoten ihr eigen nennen kann: einen etwa ein Kilometer langen, schneeweißen Sandstrand."

Welch ein Fotomotiv! Ramberg hat auch einen kleinen Supermarkt mit Poststation (Briefmarken für die Postkarten in die Heimat) und Ramberg hat einen kleinen, überschaubaren Hafen.

Was schauen wir uns noch an? Fredvang, ein kleines Dorf drei Kilometer weiter, über zwei interessante Bogenbrücken zu erreichen. Wir inspizieren noch den Campingplatz mit angrenzendem Friedhof - wer möchte nicht mit Blick aufs Wasser begraben sein – um den Rest des Abends dann auf unserem Campingplatz (übrigens auch neben dem Friedhof) zu verbringen. Der Grill wartet auf seinen Einsatz, die vier Lachssteaks wollen verarbeitet werden.


Der letzte Tag auf den Lofoten

Sonntag, 2. Juli

Heute Morgen verlassen wir den „Lofoten Beach“ in Flakstad und bewegen den Carthago nur 32 Kilometer weiter Richtung Süden nach Reine. Zwischendurch legen wir immer wieder Fotostopps in verschiedenen Dörfern ein.

Fischerdorf Sakrisøy
Fischerdorf Sakrisøy

Der Reiseführer schreibt über Reine: „Reine … ist Lofotenpanorama pur: nirgends sonst auf dem Archipel sind die Kontraste aus schroffen Felsspitzen, tiefblauem Wasser und roten Rorbuern (Stelzenhäuser) so eindrucksvoll zu bestaunen wie hier. … Vor allem die atemberaubende Gebirgslandschaft um das Dorf herum macht Reine zu einem Schmuckstück auf der Inselgruppe.

Einen Park- und Übernachtungsplatz finden wir im Hafen, 250 NOK bzw. 20 Euro Gebühr werden in einem Briefumschlag in einen Briefkasten deponiert und dann steht der Ortsbesichtigung nichts im Weg. Im Folgenden einige Bilder.

am Hafen von Reine
am Hafen von Reine

Reine ist von der Größe her so überschaubar, dass wir nach einer halben Stunde wieder zurück am Womo sind und einen neuen Plan schmieden: mit dem Motorroller starten wir zum acht Kilometer entfernten Örtchen Å, dem südlichsten Ort der Lofoten, dem Ende der Panoramastraße E10! Logischerweise ist Å der kürzeste Stadtname der Welt und auch der letzte Buchstabe des norwegischen Alphabets.

Auch hier finden wir die typischen Rorbuer, traditionelle Fischerhäuser, einen kleinen Hafen und mehrere Busladungen Touristen!! Es soll eine hochgelobte Bäckerei geben, mit hochgelobten Zimtschnecken – die Bäckerei finden wir, die Zimtschnecken sind leider ausverkauft.

die südlichste Stadt der Lofoten - Ende der E 10
die südlichste Stadt der Lofoten - Ende der E 10

Auf dem Rückweg noch ein kurzer Stopp in Moskenes, dem Fährhafen nach Bodø auf dem Festland, wo schon mehrere Reihen von Wohnmobilen für die morgige bevorstehende Überfahrt gefüllt sind.


Montag, 3. Juli

Was die bevorstehende Überfahrt angeht, so verlassen wir heute Morgen gegen halb neun den schönen Schlafplatz in Reine und laufen zehn Minuten später im Hafen von Moskenes ein. Das riesige Fährschiff hat noch die Heckklappe geöffnet, kein Wohnmobil vor uns in der Warteschlange und, welch Überraschung, wir können einfach durchfahren und sind quasi das letzte Womo im Bauch der Fähre.

Pünktlich um neun Uhr verlässt die Fähre den Hafen, natürlich werden letzte Fotos von den Lofoten gemacht und Abschied genommen.

Vier Stunden später ist das Festland erreicht, in Bodø fängt ein neues Kapitel unseres Norwegen Urlaubs an. Erstes Ziel: Saltstraumen etwa dreißig Kilometer südlich von Bodø an der Panoramastraße F 17.

Hier ein Auszug aus Wikipedia:

"Der Saltstraumen, 30 Straßenkilometer (Luftlinie etwa 10 Kilometer) südöstlich der Stadt Bodø in Norwegen gelegen, ist der stärkste Gezeitenstrom der Welt.[2] Sein Name leitet sich ab von Salten, der Region, in der er sich befindet. Straumen stammt vom altnordischen straumr für „Strom, Strömung“.

Durch einen 2,5 Kilometer langen und etwa 150 Meter breiten Sund strömen im Wechsel der Gezeiten fast 400 Millionen Kubikmeter Wasser zwischen dem Saltfjord am Meer und dem Skjerstadfjord im Inland (auch „Innerer Saltfjord“) hin und her."

You tube bietet ebenfalls zahlreiche Informationen:

https://www.youtube.com/watch?v=QdP9KYDV-bw

 

Leider sind wir nicht zum richtigen Zeitpunkt am "Saltstraumen, da dieses Ereignis nur alle sechs Stunden stattfindet und noch drei Stunden warten wollen wir nicht. Bei genauem Hinsehen und etwas guten Willen kann man auf den Fotos kleinere  Strudel erkennen. 

Es muss noch ein Übernachtungsplatz gesucht werden und wir finden ihn dank der norwegischen Camping App in Fauske, vierzig Kilometer östlich von  Bodø  Fauske hat laut Reiseführer kaum architektonische oder kulturelle Sehenswürdigkeiten, Fauske ist allerdings bekannt für seine Marmorproduktion ( dieser Marmor schmückt u.a. das UNO Gebäude in New York )  und Fauske bietet uns einen Wohnmobilstellplatz direkt am Fjord, in schöner, ruhiger Lage und allen Versorgungsmöglichkeiten.


Auf der E 6  Richtung Trondheim

 

 

 

Dienstag, 4. Juli

Die E6 wird für die nächsten zwei Tage unsere Straße gen Süden sein. Das nächste große Ziel ist die Stadt Trondheim, fast siebenhundert Kilometer entfernt.

Blieben wir auf der Panoramastraße F17 und führen die Küste entlang, so würden wir etliche Tage benötigen, so aber hoffen wir, in zwei Tagen in Trondheim zu sein.

Die E6 ist zwar die meist befahrene Strecke, die Hauptverbindungsstraße  in den Süden, ist aber landschaftlich nicht minder reizvoll mit ihren schneebedeckten Bergketten, den Kiefernwäldern, den fischreichen Flüssen und den Nationalparks sowie dem Svartisen Gletscher.

 


Höhepunkt des Tages ist heute die erneute Überquerung des Polarkreises und der Besuch des Polarkreis Zentrums. Wenige Kilometer südlich von Lønsdal ist das riesige Areal schon von weitem zu erkennen. Viele PKW, viele Reisebusse und vor allem eine Armada von Wohnmobilen belegen den Parkplatz. Zwar ist der Polarkreis nur eine gedachte Linie, aber trotzdem ist hier mit dem Zentrum ein Ort geschaffen worden, der einem das Gefühl des Besonderen vermittelt.

Polarkreis Zentrum
Polarkreis Zentrum

Dass einige Souvenirs in Christinas Einkaufstasche wandern, versteht sich von selbst.

Dass Christinas lang gehegter Wunsch, einen Elch zu sehen und zu streicheln in Erfüllung geht, ist natürlich die Überraschung schlechthin!

endlich ein Elch
endlich ein Elch

Und dass wir der Armee der Wikinger und der Trolle standhalten, spricht für unsere Stärke!

Bleibt nur noch der Übernachtungsort zu erwähnen; das Städtchen heißt Mosjøen, bietet einen Hafen und einen Stellplatz dazu.


Mittwoch, 5. Juli

Nach einer ruhigen  Nacht im Hafen von Mosjøen  geht es schon wieder weiter Richtung Trondheim. Gar nicht weit entfernt, nur dreißig Kilometer südlich unseres Übernachtungsortes tauchen am Straßenrand Hinweisschilder zu einer Sehenswürdigkeit auf: Laksfoss. Ein imposanter Wasserfall mit einer 200 Meter langen Lachsleiter. Die Anzahl der Reisebusse und Wohnmobile bedeutet – Laksfoss ist ein wirklich imposantes Schauspiel.

Wir klettern die fünfzig Meter hinab zum Wasser, um gute Aufnahmen zu machen. Die Gischt reicht bis weit zu uns herüber.

Die Kamera kann die Dramatik dieses Naturschauspiels kaum exakt wiedergeben.

Ein nettes Besucherzentrum mit Restaurant und Souvenirgeschäft runden diesen touristischen Höhepunkt ab, wir beschließen erst einmal hier zu parken und  das Frühstück hier  einzunehmen, es ist ja mittlerweile 11.00h.

Die E6 durchquert anschließend das Hattjefelldal und den Børgefjell-Nationalpark. Eine der abgeschiedensten Regionen Norwegens. Kein Wunder, dass die Fahrt auf den nächsten hundert Kilometern ruhig, ohne Aufregung, fast eintönig verläuft, bis, wie aus dem Nichts, ein überdimensionaler Torbogen die Straße überquert, die Grenze zwischen Mittelnorwegen und Nordland. Der nächste Stopp ist also angesagt, diese Fotos müssen gemacht werden!

Was noch erwähnt werden muss: über zig Kilometer hin folgt die E6 dem Fluss Namsen. Der Namsen gilt als der "König der Lachsflüsse", hier dreht sich alles um Lachs, jeder Campingplatz ist auf Lachs-Angler ausgerichtet.

Trondheim rückt zwar immer näher, allerdings werden wir es heute nicht mehr erreichen, es muss eine Übernachtungsmöglichkeit gefunden werden und die bietet sich in Verdal am nördlichen Rand des Trondheimsfjorden an. Ein netter kleiner Campingplatz mit allen Versorgungsmöglichkeiten, natürlich mit Strom, um alles Akkus aufzuladen und natürlich mit schönen heißen Duschen.

Was gibt es noch zu erwähnen? Uns wird nostalgisches „Fernsehprogramm“ geboten, der regionale Oldtimerclub hat hier und heute sein wöchentliches Treffen. Hier eine kleine Auswahl an Veteranen:


Ein Tag in Trondheim

 

Donnerstag, 6. Juli

Um 10.00h verlassen wir unseren gemütlichen Campingplatz, um 11.00h steuern wir schon auf den Wohnmobilstellplatz in Trondheim zu. Um diese Zeit ist die Platzauswahl noch problemlos, kämen wir im Laufe des  Nachmittags, wären die Chancen erheblich schlechter. Trondheim ist halt bei Wohnmobilisten sehr beliebt und wir werden später feststellen, warum das so ist.

 

Erst wird gefrühstückt, anschließend der Motorroller startklar gemacht und dann in Richtung Zentrum bewegt. Zuerst geht es zum Hafen, wo ein riesiges Kreuzfahrtschiff vor Anker liegt. Wieviele Passagiere mad diese "Kleinstadt" wohl beherbergen?

 


Am Marktplatz Torgen parken wir den Roller in einer Seitenstraße und mischen uns unter das Gewusel. Zuerst muss natürlich ein Foto von der den Platz dominierenden Säule des Stadtgründers Olav geschossen werden. Interessant ist das kulinarische Angebot, rings um den Platz „Street Food“ Trucks mit alen möglichen Geschmacksrichtungen. Softeis scheint übrigens der „Renner“ zu sein. Ein kurzer Gang noch durch das Einkauszentrum Trondheim Torg, wo wir ein äußerst wichtiges Lebensmittelgeschäft entdecken, "Vinmonopolet", den Wein- und Spirituosenladen.  Hier wollen wir später auf dem Rückweg noch eine Flasche Prosecco und eine Flasche Wein kaufen - trotz des enormen Preises. 

Nur 400 Meter entfernt sieht man schon von weitem die Türme der „Nidaros Domkirke“, Trondheims Wahrzeichen und zugleich größtes mittelalterliches Bauwerk Norwegens. 102 Meter lang und 50 Meter breit, das ist schon imposant!

Nidaros Domkirke
Nidaros Domkirke

Beeindruckend die Westfassade mit den 75 Steinfiguren, nicht minder interessant ist das Innere der Kirche mit einem Altarkreuz aus reinem Silber, dem Taufbecken sowie der hölzernen Kanzel.

Nicht zu vergessen die mächtige Orgel – wie es der Zufall will, kommen wir gerade noch in den Genuss eines (kurzen) Orgelkonzertes. Eindrucksvoll!

Nächste Sehenswürdigkeit: Bybro, die Brücke über den Fluss Nidelva. Der Eingang zur Brücke sind in sattem Rot getränkte hölzerne Torbögen. Die Mechanik der alten Zugbrücke ist noch vorhanden.

Nicht nur die Brücke dient als Fotomotiv, ebenso der Blick entlang des Flusses auf die alten, nett restaurierten Lagerhäuser. Wenn man wenige Schritte weiter geht, gelangt man in das ehemalige Arbeiterviertel Baklandet, mit seinen alten Wohnhäusern, Kopfsteinpflaster, ….. 19. Jahrhundert!

rote Torbögen am Beginn der Brücke BYBRO
rote Torbögen am Beginn der Brücke BYBRO

 

Die Füße werden langsam müde, also zurück zum torget, dem Marktplatz, wo der Roller geparkt ist. Leider wirken die vielen Bars und Restaurants rund um den Marktplatz so einladend, dass wir uns nicht entziehen können. Eine Erfrischung muss sein. Bei diesen Preisen lernt man allerdings auch ein Bier und einen Wein intensiv zu genießen.

 

Was haben wir noch vergessen? Nicht weit vom Marktplatz entfernt befindet sich das größte Holzhaus Skandinaviens, ein zweistöckiges Gebäude aus dem 18. Jahrhundert, Stiftsgården. 140 Räume, imposant ausgestattet. „...In den stuckverzierten Räumen kann man herrliche Teppiche und Wandteppiche, wunderschöne alte Möbel und riesige Kronleuchter bestaunen.“

 


Ach ja, die Festung Kristiansten darf natürlich auch nicht vergessen werden, hoch über der Stadt - bietet sie den besten Blick über Trondheim! 

Auf dem Rückweg  zum Wohnmobilstellplatz passieren wir zufällig das alte Hafenviertel und entdecken zufällig, dass die alten Docks einen Strukturwandel vollzogen haben. Wir finden moderne, trendige Restaurants, trendige Apartmenthäuser mit Bootsanlegestellen, ein Einkaufszentrum und alte Lastenkräne.