Anreise
Über Luxemburg, durch das Rhônetal mit Ardêche und Pont du Gard. Mit Roussillon erreichen wir die Provençe.
Côte d´Azur
Vierzehn Tage wollen wir auf dem CP Camp du Domaine verbringen, einige Rad- und Motorroller-Touren machen und einen runden Geburtstag feiern.
Heimreise
Die Fahrt geht durch die Haute Provençe mit Castellane am Verdon. Weiter im Norden stoßen wir auf die Route des Grandes Alpes, ehe wir über Annecy wieder Richtung Luxemburg nach Deutschland einreisen.
Es geht los:
In der ersten Maiwoche haben wir unsere erste Corona Schutzimpfung erhalten. Anfang der Woche, am 3. Mai, hat Frankreich die strikten Lockdown Regelungen teilweise zurück genommen und das Reisen auch für EU Mitglieder wieder möglich gemacht. Was spricht also dagegen, den lang ersehnten Frankreichurlaub zu starten? Es muss mur noch das Problem des 72 Stunden gültigen PCR-Tests gelöst werden.
Und die Lösung dieses Problems sieht folgendermassen aus: früh morgens fahren wir nach Münster zum UKM (Universitätsklinikum Münster) und lassen uns an der mobilen Station ein Stäbchen in Mund und Nase einführen. 87 € sind pro Person zu zahlen ... naja ... es muss halt sein. Laut Aussage der Ärztin ist das Ergebnis nach 24 Stunden auf der Corona-App oder der App "Mein Laborergebnis" abrufbar und als PDF Datei zu speichern. Das hört sich doch gut an - oder?
6. Mai
Also fahren wir wieder zurück nach Hause, machen das Womo startklar und starten in den Urlaub. Die A 43 führt uns zuerst nach Recklinghausen (hier decken wir uns schnell mit den leckersten Frikadellen des Ruhrgebiets ein) und dann über Wuppertal, Köln und Bitburg in das kleine luxemburgische Städtchen Beaufort. Hier checken wir gegen 16.00h auf dem durchaus luxuriösen (mit Swimmingpool) Campingplatz ein - eine Empfehlung unserer Nachbarn, die schon im April einige Tage hier verbracht haben. Ein guter Tipp! Was bleibt noch zu erwähnen? Es regnet ... und regnet ... und regnet.
Und was gibt es weiterhin zu erwähnen? Die beiden o.g. Apps melden sich - das Ergebnis unseres morgendlichen Test ist abrufbereit: negativ! Unserer Einreise nach Frankreich steht nun nichts mehr im Weg!
Den Abend verbringen wir vor dem Fernseher - schauen "Kommissar Dupin", den Bretagne Krimi.
Zitat aus einer Broschüre des "Office Regional du Tourisme": "Eine herrliche Landschaft sowie beeindruckende Wanderwege prägen die auf einer Hochebene gelegene Ortschaft Beaufort. Das Erlebnisbad im Sommer und die zeltüberdachte Eisbahn im Winter gehören zu den regionalen Attraktionen. Zudem laden gemütliche Restaurants und vielfältige Übernachtungsmöglichkeiten zum Verweilen ein."
Wir erkunden also heute Nachmittag das Städtchen Beaufort, starten gleich an der (logischerweise im Sommer geschlossenen) Eisbahn, passieren den Friedhof und folgen der Schildern zum "Chateau".
Was lernen wir noch kennen? Nette kleine Häuser mit niedlichen Vorgärten, das Rathaus und einen "Generationsgarten", dessen Bedeutung wir noch nicht erforscht haben. Zumindest hat es hier diverse Gemüsebeete, diverse Schatten spendende Obstbäume und ein Bienenhotel.
Zurück am Campingplatz bleibt noch Zeit, die neuen Campingstühle samt Hocker auszupacken und standesgemäß mit einem Apéritif
einzuweihen.
Übernachtung: Beaufort Camping Park, 87
Grand-Rue
V + E + Strom
campingpark@visitbeaufort.lu gef. Km 376
Kosten: 20 € ACSI
Wie kann man drei Dörfer verschwinden lassen?
Heute ist ein Reisetag:
Aber vor der Reise wollen wir noch die Duschen dieses CP´s nutzen – endlich einmal Duschen ohne die Arme anlegen und zwischen den Wassertropfen hin und her hüpfen zu müssen. Sehr gut. An der Rezeption zahlen wir 20 € pro Nacht und starten gen Frankreich. Quer durch Luxemburg (noch einmal billigen Diesel tanken), vorbei an Metz und Nancy steuern wir unser heutiges Ziel an und beantworten damit gleich die Eingangsfrage nach den drei verschwundenen Dörfern: man flutet ein Tal, überflutet die Dörfer und schafft so den größten Stausee Frankreichs. Wir fahren zum Lac du Der. Ein gewaltiger Stausee – konzipiert als Freizeit- und Erholungsprojekt. Der Yachthafen am Südufer, unweit des Dorfes Giffaumont, bietet zwei Wohnmobilplätze an.
Beide sind stark frequentiert, jedoch finden wir noch eine letzte Parzelle. Wir gewinnen den Eindruck, dass sämtliche Womofahrer Frankreichs unterwegs sind – das erste Mal seit dem fünfwöchigen harten Lockdown.
Gegen 14.00h erreichen wir nach 370 km den Stellplatz, gönnen uns ein Willkommensgetränk und starten zu einer Radtour, um die Gegend zu erforschen.
Was gibt es noch zu erwähnen? Wurden wir bei der Einreise nach Frankreich kontrolliert? NEIN. Eine Lichtanzeige auf der Autobahn weist lediglich auf die Notwendigkeit eines PCR Tests hin.
Übernachtung: Lac du Der V + E kein Strom
10 €
gef. Km: 270
Sonntag, 9. Mai
Früh sind wir heute auf den Beinen – naja, erst einen Kaffee und dann auf den Beinen. Der „rollende Bäcker“ kommt gegen 9.00 h auf den Stellplatz und Dieter ersteht das erste französische Baguette und die ersten beiden Croissants! 3,30 € da kann man nicht meckern.
Das Frühstück bereiten wir allerdings später auf einem durchaus schönen Autobahnparkplatz zu. 330 Kilometer wollen heute bewältigt werden. Über Chaumont, vorbei an Dijon (wollen wir demnächst einmal besichtigen), verlassen wir die Autobahn schon wieder bei Nuits St. Georges, um das berühmte Burgund Weinanbaugebiet auf kleinen Nebenstraßen zu durchqueren. „Route des Grands Crus“ steht auf den Strassenschildern. Ein Weingut nach dem anderen, ein Dörfchen nach dem anderen! Und immer wieder große Weiden mit den bekannten, berühmten Charolais Rindern. Natürlich darf auch ein Storch nicht fehlen.
Irgendwann erblickt Dieter das Schild „Taize´“. Christina wird hellhörig und will unbedingt das Dorf mit der gleichnamigen religiösen Gemeinschaft ansteuern. Jugendliche aus der ganzen Welt kommen hier zusammen und zelebrieren ihren Glauben, singen, beten.
Nur neun Kilometer weiter erreichen wir das heutige Tagesziel, Cluny!
Wofür ist Cluny berühmt? Die Benediktinerabtei mit der größten christlichen Kirche wurde hier im 9.
Jahrhundert erbaut. Cluny hat einen ausgewiesenen Wohnmobilstellplatz direkt am Hippodrom - nicht verwunderlich ist es also, dass irgendwann eine Reihe von Reitern /
Reiterinnen an uns vorbei zum Turnierplatz schreitet.
Was unbedingt noch erwähnt werden muss: kurz bevor wir auf die Autobahn bei Chaumont stoßen, durchfahren wir das Dorf Clairvaux. Bernhard von Claivaux (12. Jhdt.) gilt als einer der bedeutendsten Mönche des Zisterzienser Ordens, für dessen Ausbreitung über ganz Europa er verantwortlich war. Mit seinen Predigten entfachte er eine ungeahnte Begeisterung für die Kreuzzüge.
Wer sich näher mit diesen Themen beschäftigen möchte:
Übernachtung: Cluny, Stellplatz am Hippodrom V + E + Strom 10 €
gef. Km:
352
Der einsetzende Regen tut sein übriges. Also fahren wir die nächste Tankstelle an, suchen einen Supermarkt auf und steuern dann Richtung Autobahn. Bis zur Ardèche, unserem heutigen Tagesziel, sind es ca. 280 Kilometer. Was macht diese Fahrt heute so besonders? „Ein einzigartiger Wolkenbruch“ sagt Christina. Der Himmel öffnet seine Pforten – und er muss sehr viele Pforten haben! Das Wasser steht auf dem Asphalt, höchste Konzentration ist vonnöten, insbesondere wenn LKWs passiert werden. In Lyon kommt noch vor der Einfahrt in den Stadttunnel zähflüssiger Verkehr hinzu. Bei Montelimar verlassen wir die Autobahn und nähern uns dem Ziel Vallon Pont d´ Arc auf der Route National. Der dortige Stellplatz ist recht gut besucht.
Was ist das richtige Abendessen bei starkem Dauerregen? Richtig! Spaghetti Bolognese nach Art des Hauses. Anschließend im TV ein Film mit Senta Berger und „Hart aber Fair“.
Es gibt noch etwas zu erwähnen: irgendwann unterwegs muss uns der Starkwind / Starkregen die Abdeckung der Kühlschranklüftung abgerissen haben. Wie das geht – keine Ahnung. Der Schaden wird notdürftig mit Isolierband repariert.
Übernachtung: Stellplatz Vallon Pont
d´Arc
V + E Strom an der Versorgungssäule
Gebühr: 10 € an der Tourist-Info
gef. Km: 322
Dienstag, 11. Mai
Es regnet die ganze Nacht, es prasselt auf das Womodach – von erholsamem Schlaf kann man nicht reden. Und die Prognose für den Rest des Tages: eine Regenwahrscheinlichkeit von 100 %!
Also lassen wir es langsam angehen, besprechen beim Morgenkaffee den Tagesplan: wir bleiben hier, gehen mal mit Regenschirm in den Ort um einzukaufen, ansonsten lesen, im Internet recherchieren, Hausarbeit wie Bad und Küche reinigen, Duschen und Haare waschen.
Obige Jobs sind bis mittags erledigt und dann geschieht ein kleines Wunder: es klart auf – Sonnenstrahlen erwärmen das Womo, so dass Dieter die Heizung wieder ausschaltet. Neuer Plan: wir fahren weiter entlang der Ardèche und lassen uns von den Sehenswürdigkeiten überraschen.
Der Plan endet allerdings schon nach 2 km, denn die Straße ist gesperrt - „Route Barree´“. Was also tun? Eine Umleitung ist möglich, eine Umleitung von gut 20 Kilometern, aber im Nachhinein lohnenswert, denn wir gelangen auf diese Weise zu einer der Hauptsehenswürdigkeiten der Ardèche, dem Pont d´ Arc. Im Folgenden einige Eindrücke dieses imposanten Naturereignisses.
Wo verbringen wir die heutige Nacht? Auf dem offiziellen Parkplatz, dem Belvedere. Hier sind wir heute Nacht ganz alleine, alle PKW´s sind weg, es ist still, total still und ab 22.00h dunkel, total dunkel. Etwas gewöhnungsbedürftig zwar, aber ok.
Übernachtung: Parkplatz "Belvedere" am Pont d´Arc kein V + E + Strom
gef. KM: 29
Das heutige Tagesziel ist der Pont du Gard bei Remoulins. Mittags gegen 14.00h steuern wir den offiziellen Womostellplatz am rechten Ufer an (rive droite) und nach einer kurzen Siesta bringen uns die Fahrräder zu diesem 2000 Jahre alten Konstrukt der Römer. Muss man zum Pont du Gard noch etwas erklären? Wenn ja – Wikipedia hilft!
Übernachtung: Wohnmobilstellplatz Remoulins (im Ort ausgeschildert) V + E + Strom
18 €
gef. KM: 79
Hier ein kurzer Auszug aus einem Internetreisebericht: „Sehenswert: die Stufengassen im alten Dorfkern, Gewölbegänge, schöne Häuser aus dem 17. und 18. Jh., romanische Kirche Saint-Michel (11. Jh.) mit schöner Fassade aus dem 17. Jh., an einem Felsen, von dem man einen wunderbaren Rundumblick hat, mit Orientierungstafel, Uhrturm mit schmiedeeisernem Glockenaufsatz, zum Teil wiederaufgebaute Ringmauern, Reste einer Burg aus dem 10. Jh., die in andere Gebäude integriert wurden“
Es gäbe in Roussillon auch die Möglichkeit (gegen Gebühr) den sog. „Ockerweg“ zu gehen, einen ca. einstündigen Rundweg durch die
Ockerbrüche. Die endlos lange Schlange an der Kasse jedoch schreckt uns ab. Ebenso schreckt uns die
Schlange an der Eisdiele ab! Das Wort "distance" wird heute aus dem Vokabular gestrichen!
Eine Randbemerkung zum heutigen Corona-Verhalten: Das vorgeschriebene Maskentragen „porter un masque“ scheint sehr individuell umgesetzt zu werden. Die meisten Besucher tragen die Maske vorschriftsmäßig, bei einigen rutscht sie unterhalb der Nase, andere wiederum tragen sie elegant unter dem Kinn und die ganz Fortschrittlichen tragen die Maske leger in der Hand.
Roussillon werden wir uns irgendwann mal in Ruhe ansehen, nun setzen wir unsere Reise fort und wollen uns dem Mittelmeer nähern. Wir sind übrigens schon in der Provence – die unzähligen Lavendelfelder lassen keinen Zweifel aufkommen. In Greoux les Bains suchen wir den Stellplatz auf, installieren das Womo und finden nach einigem Hin und Her ein Eckchen, wo die Satellitenübertragung möglich ist. Warum benötigen wir heute TV? Pokalfinale! Der BVB wird verdientermassen Pokalsieger!
Dieser Stellplatz ist wohl ein ehemaliger Campingplatz, er hat alle Einrichtungen, die allerdings in die Jahre gekommen sind. Was jedoch auf neuestem Stand ist, ist der elektronisch geregelte Eingangsbereich, der uns mit einer Doppelschranke vor einige Probleme stellt. Freundliche, hilfsbereite Franzosen helfen uns weiter. Insgesamt strahlt der Stellplatz einen typisch französischen Charme aus. Unsere französische Nachbarin zeigt uns stolz die Satelleiten- / Fernsehanlage ihres Kastenwagens.
Übernachtung: Wohnmobil Stellplatz Greoux les Bains V + E + Strom
Gebühr: 11€ Automat / Schranke
gef. Km: 232
Freitag, 14. Mai
Laut Navi müssen wir 120 Kilometer bewältigen, um das Mittelmeer zu erreichen. Das schaffen wir problemlos! Die Fahrt verläuft über Vinon-sur Verdon, St. Maximin-la-Ste. Baume bis nach Toulon und Hyeres. Und die Fahrt verläuft entlang endloser Lavendelfelder und Weingüter. Wir durchfahren das Gebiet des „Côte de Provençe“ .
Der Halbinsel Giens statten wir eine kurzen Besuch ab, verschwinden aber schnell ob des touristischen Rummels.
Der nächste Besuch gilt dem „Cap Bregançon“, jedoch auch hier verweilen wir nicht lange – der Parkplatz ist mehr als voll, hat außerdem ein relativ hohes Polizeiaufkommen. Dieter vermutet, dass der französische Staatspräsident auf seinem Sommersitz anwesend ist. Wir allerdings verlagern unseren Sommersitz für die kommenden 14 Tage auf den Campingplatz „Camp du Domaine“ in La Favière bei Le Lavandou. Schon im Januar gebucht, beziehen wir eine schöne Parzelle „in der ersten Reihe“ direkt am Meer!
Samstag, 15. Mai - Samstag 22. Mai
Das Wetter ist „durchwachsen“, Sonne und Wolken wechseln sich ab, aber die Temperatur ist angenehm, so ca. 20°. Das erste Frühstück draußen mit frischem Baguette!
Am Samstag Nachmittag starten wir mit dem Roller nach Le Lavandou – mal schauen, was hier los ist! Restaurants, Bars etc. sind geschlossen, lediglich der Eisverkäufer kommt auf seine Kosten. Also erst einmal in den Carrefour Supermarkt, um die Vorräte aufzustocken.
Zum Abendessen gibt es einen „Salade nicoise“ mit Hähnchenbrust vom Grill!
Sonntag, 16. Mai
Nun, da wir uns auf dem Campingplatz eingerichtet haben, werden die Tagesabläufe recht gleichförmig verlaufen, wird es nicht unbedingt täglich neue, aufregende Erlebnisse geben – und dementsprechend auch nicht täglich neue Berichte.
Frühstück, ausruhen, lesen, aufs Meer schauen,…
Am Nachmittag kommen die Fahrräder zum Einsatz, die müden Beine bewegen. Zuerst fahren wir durch den Yachthafen von La Faviere, dann weiter entlang der Promenade nach Le Lavandou. Wir schauen den Hafen an, gehen durch die Gassen des Ortes. Hotels, Restaurants, Bars, Boutiquen – alles ist geschlossen, aber oft schön dekoriert – man wartet wohl auf die weiteren Lockerungen ab 19. Mai! Wenige Boule-Spieler gehen ihrem Vergnügen nach.
Der Wetterbericht für diese Woche hat Recht – es ist windig, starke Windböen fegen sogar das Frühstücksbaguette vom Tisch. Der Wind kommt von Norden – also muss es der Mistral sein. Ein kalter Wind, aber er bläst die Wolken hinweg, so dass wir einen strahlend blauen Himmel haben. Was kann man bei diesem Wetter tun? Beobachten – Leute beobachten – das Meer beobachten: die Segelschule ist mit einigen Booten unterwegs, an der Mole entdecken wir morgens gegen 10.00h eine Gruppe in Neoprenanzügen – Aquajogging / Wassergymnastik. Für uns gibt es Fußsohlengymnastik – einen Barfußspaziergang am Strand! Dieter nutzt die Zeit, um die Hängematte anzubringen.
Was gehört unbedingt zum Aufenthalt auf "Camp du Domaine"?
Eine Wanderung entlang der Klippen Richtung Cap Benat. Wir nennen diese Strecke den Abenteuer – bzw. Piratenweg. Es geht stets am Meer entlang, stets ungesichert mit steilem Abgrund. Gute zwei Stunden sind wir unterwegs, ganz schön geschafft!
Was ist die erste Handlung eines Jubilars am frühen Morgen? Ja - die Chemietoilette entleeren!
Wie verbringen wir diesen besonderen Tag? Erst einmal wird gefrühstückt – nicht zu üppig, denn um die Mittagszeit soll ja – zum ersten Mal in diesem Jahr – ein Restaurant aufgesucht werden.
In Le Lavandou ist heute Markt – Marché Povençale. Für uns stets ein Muss, zumal heute schon die obligatorischen Souvenirs für die Daheimgebliebenen erstanden werden können. Lavendelseife kommt da besonders gut an!
Ab zur Tankstelle, Reifen überprüfen und volltanken: es geht heute hinauf nach Bormes les Mimosas. Dieses Dorf ist ein kleines Juwel, gehört zu den hundert schönsten Dörfern Frankreichs „une des plus belles villes de la France“. Ein Aperitif in Form eines KIR für Madame und ein PASTIS für Monsieur in der Bar Belle Vue. Dann nur zwanzig Meter weiter auf die andere Straßenseite, wo im Außenbereich des Restaurants nur noch wenige Tische frei sind. Eine Vorspeisenvariante mit überbackenem Ziegenkäse bzw. Lachstartar, anschließend die traditionellen Moules Marienières, zum Abschluss ein Eis mit frischen Früchten: besser kann ein Geburtstagsmenue nicht sein.
Nach dem Essen folgt ein kleiner Spaziergang durch die malerischen Gassen.
Die Tour mit dem Motorroller geht aber noch weiter, weiter ins Gebirge. Wir passieren den Friedhof von Bormes les Mimosas, biegen rechts ab auf die Route des Crêtes und fahren hier stets auf dem Bergkamm, stets mit dem weiten Blick aufs Meer.
Am späten Nachmittag sind wir zurück am Womo, ruhen uns aus, genießen das immer noch traumhafte Wetter und verfolgen die Manöver der Segelboote in der Bucht!
Wie haben wir die Tage davor verbracht? Der Pfingstsonntag ist sonnig und warm. Da steht einer Tour mit dem Motorroller nichts im Weg. Zuerst führt uns der Weg wieder hinauf nach Bormes les Mimosas. Ein Aperitif in der Bar Belle Vue mit Blick über das Tal aufs Meer mit einem Pastis bzw. einem Tequila Sunrise für die Copilotin! Dann geht es weiter auf der D41 hinauf zum Col de Babaou auf 414 Meter Höhe. Eine große Schleife über die D14 führt über La Londe wieder zurück nach La Faviere. Heute wird nicht gekocht – eine leckere Pizza vom Holzkohlegrill rundet den Tag ab.
Und am Samstag? Erst einmal decken wir uns im Carrefour mit diversen Lebensmitteln für Pfingsten ein (Christina ist begeistert von dem Sortiment an
Auberginen und Zuccini), ausruhen und faulenzen am Womo ist anschließend angesagt. Allerdings – nur faulenzen geht natürlich auch nicht – wir
spazieren am Strand entlang nach La Faviere, bestaunen die Boote im Hafen und sehen uns alle Geschäfte und Boutiquen im Ort an. Im Hafen liegen
schon einige imposante Boote - und die Taue sind korrekt aufgerollt! Alle Boule-Plätze sind belegt - hier ist man ernsthaft und konzentriert bei der Sache.
Und zum Abendessen? Frikadellen auf provenzialische Art!
Aber wie haben wir die vergangenen Tage nach Pfingsten verbracht? Nicht unbedingt aufregend! Gestern, am Donnerstag, waren wir nur faul am Wohnmobil, aber bei allerfeinstem Wetter! Sonne, eine leichte Brise – was will man mehr. Eine kleine Aufregung gibt es allerdings: Christina stellt fest, dass sie sich mit ihren Blutdrucktabletten verkalkuliert hat. Das könnte zum Problem werden! Was also tun? Ab in die Pharmacie, die Apotheke in La Faviere. Das Medikament ist vorhanden, erhältlich ohne Rezept und – es kostet nur 6.00€ - im Gegensatz zu Deutschland, wo fast das 10fache verlangt wird. Ähnliche Preisverhältnisse haben wir übrigens auch in anderen Ländern festgestellt – die deutsche Pharmaindustrie und Pharmalobby leistet ganze Arbeit.
Dieter fährt nicht nur zur Pharmacie, sondern findet auf dem Markt auch den Stand mit der frischen Paella. Das Abendessen ist gerettet!
Aber vorher kommt es noch zum Höhepunkt des Tages, des gesamten Urlaubs: wir gehen schwimmen! Mehr als 18° kann das Mittelmeer zur Zeit nicht haben, lausig kalt, aber wir ziehen es durch!
Einige letzte Fotos von unserem Stellplatz dürfen sicherlich nicht fehlen.
Und am Mittwoch? Mittwochs ist Markt, Marche´ in Bormes les Mimosas. Da müssen wir hin! Natürlich müssen wir anschließend auch essen. In der Bar Belle Vue gibt es
die leckersten, feinsten Tappas. Und nach den Tappas
durchstöbern wir wiederum diese kleinen, kuscheligen Gassen des Dorfes. Der Tag ist aber noch nicht zuende. Von Bormes aus starten wir eine Rollertour durchs Gebirge, dieses Mal auf den Col de Canadel.
Übrigens stellen wir fest, dass momentan eine Vollmondphase herrscht und wir versuchen, diesen runden, leuchtenden Ball mit der Kamera zu fixieren.
Übernachtung: Camp du Domaine V + E + Strom
2581, Route de Benat Gebühr: 47 €
F - 83230 Bormes-les-Mimosas gef. Km: 166
Wie verbringen wir die Tage hier auf Bonne Terrasse? Gleich am Freitagnachmittag bewegen wir den Motorroller ins Bergdorf Ramatuelle.
Der Ausflug nach St. Tropez ist Tradition und verpflichtend. Es sind zwar bei jedem Besuch die gleichen Fotos, der gleiche Rundgang durch die Altstadt, aber doch ist stets alles besonders. Die Riesenyachten sind wieder da, aber auch die kleinen Fischerboote. Auf dem alten Marktplatz findet heute ein Gourmet-Markt statt.
Der Sonntag wird ein reiner Strandtag! Das Wetter spielt mit, Sonne, wenig Wolken – so lässt es sich aushalten. Die Bucht von Pampelonne ist heute ein begehrtes Ziel diverser Yachten, groß und mittelgroß. Die Strandbars sind gut besucht, es wird gegessen, getrunken – Frankreich genießt die Lockerungen.
Übernachtung: Wohnmobilstellplatz Bonne Terrasse V + E kein Strom
Gebühr: 10,10 €
gef. Km: 47
Castellane erreichen wir gegen 14.00h, nicht ohne vorher „Blut und Wasser“ geschwitzt zu haben. Denn wir folgen den Anweisungen des Navis, und nicht unserem gesunden Menschenverstand. Die letzten 10 Kilometer bis Castellane verbringen wir auf einer einspurigen Gebirgsstraße, ohne Wendemöglichkeit, max. ein Meter Abstand zu den Seiten und – wie uns die in einem PKW entgegen kommende Nationalpark-Rangerin freundlich lächelnd erläutert- für Wohnmobile verboten! Naja – wir entschuldigen uns, mehrfach, demütig … und dürfen weiterfahren.
Castellane hat einen öffentlichen Wohnmobilstellplatz, am Verdon gelegen und nur 200 Meter von der Altstadt entfernt.. Die Eingangsschranke lässt sich mit 9.00€ überlisten, der hereinbrechende Gewitterregen allerdings lässt uns eine gute Stunde im Wohnmobil verharren, bevor wir
zur Stadtbesichtigung aufbrechen. Übrigens sind wir hier auf dem Stellplatz gut behütet - oben auf dem Berg blickt die Mutter Gottes auf uns herab, am Eingang des Parkplatzes grüßt die
Jesusstatue.
Hier einige Eindrücke:
Übernachtung: Wohnmobilstellplatz Castellane V + E
Gebühr: 9 €
gef. Km: 112
Dienstag, 1. Juni - metereoligischer Sommeranfang.
Der gestrige Gewitterschauer hat verhindert, dass wir den ca. einstündigen Aufstieg zum Felsen „Notre Dame du Roc“ in Angriff nehmen.
Heute Morgen hat Dieter keine Ausrede mehr! Schon früh wird die Schmerztablette eingeworfen und dann beginnt ein steiler, steiniger Weg bergan. Der Kreuzweg zur Kapelle hoch oben beinhaltet 14 Stationen.
Oben angekommen, werden wir für die Qualen entschädigt! Uns wird ein traumhafter Blick auf die Stadt und die Bergwelt geboten.
Wieder unten am Stellplatz angekommen, qualmen die Socken. Schnell noch ent- und versorgen, im Casino Supermarkt die Vorräte auffrischen, dann geht die Fahrt weiter. Vorbei am Stausee Barrage de Castillon stoßen wir auf die klassische Route Napoleon, durchqueren Digne les Bains und erreichen am frühen Nachmittag Le Vernet. Woher kennen wir dieses Bergdorf? Vor sechs Jahren zerschellte hier in den Bergen eine Lufthansa Maschine auf dem Flug von Barcelona nach Köln und riss mehr als 150 Menschen in den Tod – darunter eine Schülergruppe aus Haltern am See.
Es gibt hier eine Gedenkstätte.
Übernachtung: Parkplatz Restaurant "Inattendu"
Le Vernet kein V + E
gef. Km: 94
Mittwoch, 2. Juni
Der Weg für den heutigen Tag ist vorgegeben: strikt nach Norden. Und dieser Weg führt uns zuerst zu einem Frühstücksplatz am Stausee Lac de Serre Poncon.
Über Savines-Le-Lac und Embrun gelangen wir nach Briançon. Briançon – ein Skizentrum par Excellance! Wir folgen der RN 91 Richtung Grenoble und legen am Col du Lautaret eine Kaffeepause ein. Wir befinden uns mittlerweile auf 2058
Metern. Tour de France – Kenner wissen natürlich sofort Bescheid: wir befinden uns auf einer klassischen Tour Etappe! Man könnte nun weiterfahren Richtung Grenoble nach Alpe-d´Huez, wir
entscheiden uns aber für eine weitere Herausforderung: den Col du Galibier! Da wenig Verkehr herrscht, fahren wir auf der
Straßenmitte – Gegenverkehr wäre schlecht, sehr schlecht. Noch schlechter wird die Fahrt, weil wir in eine Wolke hineinfahren, die Sicht reduziert sich auf wenige Meter.
Schließlich, auf 2556 Metern, nach einem kleinen Tunnel, erreichen wir den Gipfel. Und – auf der Nordseite bessert sich das Wetter. Valloire unten im Tal erreichen wir nach insgesamt 14 Kilometern. In Valloire machen wir Station, suchen den örtlichen Campingplatz auf und bereiten uns auf das Länderspiel gegen Dänemark vor, mit den Rückkehrern Hummelts und Müller. Hat uns das Spiel begeistert? Naja. Begeistert hat uns der 2-Sternecampingplatz, direkt am Fluss mit wunderbarem Blick auf die Berge.
Übernachtung: Camping Valloire V + E + Strom
Gebühr: 18 € ACSI
gef. Km: 171
Donnerstag, 3. Juni
Ein Spaziergang durch Valloire nach dem morgendlichen Kaffee ist Pflicht. Und das Wetter spielt mit – also schon morgens die Sonnenbrille aufgesetzt. Valloire ist ein Skizentrum! Jeder zweite Laden ist ein Sportgeschäft, bzw. Skischule. Wir fotografieren die Kirche, Skulpturen und auch einige Gedenktafeln für die Gefallenen der beiden Weltkriege. Ein Name fällt uns sofort auf: die Familie Grange ist stark vertreten. Die Familie muss im Krieg alle Söhne verloren haben! Der Name Grange taucht aber auch heutzutage auf, nämlich in Bezug auf den ehemaligen Slalomweltmeister Jean-Baptiste Grange.
Wo wird gefrühstückt? Auf dem Col du Telegraphe! Nach 14 Kilometern Abfahrt bei stinkender Bremsflüssigkeit schließlich geht es auf schnellstem Weg, Autoroute A43, nach Annecy am gleichnamigen See. Den Campingplatz „Au Coeur du Lac“ kennen wir von früheren Besuchen.
Was gefällt uns an diesem Platz so? Er liegt direkt am See, nur wenige Kilometer auf dem hervorragend ausgebauten Radweg nach Annecy. Diesen Radweg nutzen wir für den traditionellen Spaziergang durch die Altstadt und einer Pizza am frühen Abend.
Leider sind die Wettervorhersagen heutzutage sooo exakt! Christinas Wetter-App prognostiziert ein Gewitter für den Abend. Dunkle, schwarze Wolken ziehen über dem See auf und wir haben noch fünf Kilometer vor uns. Mehrfach nutzen wir diverse Unterstände, warten Blitz und Donner ab und landen klitschenass wieder am Womo. Gottseidank sind alle Dachluken geschlossen und die Markise eingefahren!
Freitag, 4. Juni
Faulenzen am Campingplatz lautet das heutige Motto – und natürlich auch Vorräte für das Wochenende einkaufen. Zum ersten Mal in unserem Leben suchen wir einen LIDL in Frankreich auf, einmal schauen, wie das französische Sortiment aufgefächert ist. Respekt – das Weinregal kann sich sehen lassen und auch sonst ist LIDL in Frankreich hochmodern.
Faulenzen bedeutet u.a. auch, das schöne Wetter am See zu nutzen, mehrfach stürzen (gehen langsam wegen der Kieselsteine) in die Fluten.
Was darf nicht fehlen? Ein Aperitif in einem schönen Biergarten direkt am See – mit den Rädern nur 5 Minuten entfernt.
Was darf weiterhin nicht fehlen? Das Gewitter! Dunkle Wolken ziehen gegen 18.00h wieder auf und lassen uns schnell ins Wohnmobil verdrücken. Übrigens – es regnet die ganze Nacht!
Übernachtung: Camping "Au Coeur du Lac" V + E + Strom
3233 Route d´Albertville Gebühr: 19,10 € ACSI
74320 SEVRIER gef. Km: 128
Samstag, 5. Juni
Heute wollen wir uns weiter nach Norden bewegen, der Heimat und damit der zweiten Impfung etwas näher kommen – aber nicht zu nah – 280 Kilometer zeigt der Tacho abends an.
Über die A39 erreichen wir das Städtchen Langres und den dortigen Wohnmobilstellplatz.
Dieter hat diesen Ort schon vor Jahren mehrfach als Zwischenstation genutzt - damals konnte man jedoch noch innerhalb der Stadtmauern parken und die tolle Pizzeria frequentieren.
Nachdem wir die elektronische Zugangsregelung mit der Visacard überlistet haben, suchen wir ein ruhiges Eckchen. Der heutige Stellplatz ist schön gelegen, liegt nicht ganz so innenstadtnah
aber bietet einen tollen Ausblick über das Tal! Bei 9€ kann man nicht meckern. Ja -
gekocht wird auch noch, nämlich ein Kabeljaufilet, paniert, mit Bratkartoffeln!
Übernachtung: Wohnmobilstellplatz Langres V + E + Strom
Gebühr: 11 €
gef. Km: 222
Sonntag, 6. Juni
Als wir morgens erwachen, sehen wir nichts! Nebel! Das gesamte Tal ist in Nebel gehüllt! Naja, auch nicht schlimm.
Heute werden wiederum gute 200 Kilometer bewältigt, Luxemburg erreicht und ein schöner Campingplatz gefunden. „Camping de la Sure“! Mit schönen Wiesenstellplätzen direkt am Fluss, der Sauer. Heute Abend wollen wir noch einmal grillen, ansonsten wird ausgeruht und die Landtagswahl in Sachsen-Anhalt verfolgt.
Achja, unser Stellplatznachbar probiert seinen neuen Quadrokopter aus … und schießt einige Bilder von uns – aus 10 Metern Höhe mit dem Fluss im Vordergrund.
Übernachtung: Camping de la
Sure
V + E + Strom
23 Route de la Sure Gebühr: 20 € ACSI
9390 Reisdorf, Luxemburg gef. Km: 309
Montag, 7. Juni
Welches Ziel wollen wir heute ansteuern? Die Mosel! Bis Trier ist es nicht weit, aber wir finden keinen stadtnahen Parkplatz und es herrscht dramatisch viel Verkehr. Also verschieben wir den Trier-Besuch und folgen einfach dem Lauf der Mosel. In Klüsserath biegen wir auf den dortigen Stellplatz und frühstücken erst einmal. Weiter geht es der Mosel entlang. In Zeltingen bietet sich ein weiterer flussnaher Stellplatz zu einem Spaziergang an. Hier könnte man auch übernachten, aber es ist noch so früh.
Also weiterfahren – bis Zell! Hier waren wir schon öfter, haben stets den Stellplatz am Wasser genossen und – vor allen Dingen - wissen, wo wir ein leckeres Schnitzel bekommen – das erste Schnitzel mit Pommes seit fünf Wochen!
In Zell gibt es eine Überraschung: Zufällig ist Schwager Peter, Christinas Bruder, ist mit einem befreundeten Ehepaar ebenfalls anwesend. Das wird ein schöner Abend!
Übernachtung: Womostellplatz vor dem Campingplatz Gebühr: 9 €
gef. Km:
8. Juni
Eine ruhige Nacht am Ufer der Mosel. Ein letzter morgendlicher Kaffee am Ufer der Mosel. Dann werden die Stühle verstaut, die Schränke kontrolliert und das Navi auf "Heimatort" programmiert.
Ein kleiner Abstecher wird noch gemacht: man darf die Mosel ja nicht verlassen, ohne die entsprechenden Köstlichkeiten gekauft zu haben! Köstlichkeiten bedeutet für Christina eine Kiste "Riesling feinherb" und "Riesling Hochgewächs", für Dieter ist es ein "Dornfelder trocken".
Dann folgen wir dem Lauf der Mosel, durchqueren Cochem, nehmen bei Winnigen ein letztes Frückstück mit Blick auf die Mosel ein und erreichen bei Koblenz die Autobahn. Nun läuft unser Carthago wie von selbst - Bonn, Köln, Düsseldorf ... schon ist das Münsterland gegen 15.00h erreicht. Nach einer weiteren Stunde isr das Womo ausgeräumt, Kühlschrank leer und abgeschaltet, alle Schränke leer, Bettwäsche abgezogen und die erste "Maschine Buntes" läuft!
Abends - bei einem Glas Wein - schwelgen wir schon in Erinnerungen. Knapp 3500 Kilometer hat der Tacho mehr auf dem Zähler und Christina und Dieter haben unendliche viele Eindrücke in ihren Köpfen.