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Vom UNESCO Weltkulturerbe zur Kulturhauptstadt des GARGANO

Samstag, 20. April

Heute am Samstag geht unsere Italienreise weiter. Wohin? So langsam müssen wir den Carthago Richtung Norden lenken, was bedeutet, dass wir einige Ziele im tiefen Süden, zum Beispiel Lecce und Gallipoli auslassen. Der Plan ist, an der Adriaküste entlang nach Norden zu fahren.

Also auf – Richtung Küste.

Ostuni ist heute das erste Ziel. „Wie ein Traum aus Tausendundeiner Nacht wirkt die von grünen Olivenhainen umgebene Stadt Ostuni, die sich auf drei Hügeln aus der Ebene erhebt.

Die schwärmerische Beschreibung der ADAC Broschüre können wir leider nicht verifizieren, denn in Ostuni ist heute Markt! Es scheint wohl der größte Markt der Region zu sein, denn alle Straßen sind hoffnungslos verstopft, einen Parkplatz für unseren Carthago finden wir nicht. So bleibt lediglich der tolle Blick auf die weiße Pracht Ostuni.

OSTUNI - vom fahrenden Wohnmobil aus fotografiert
OSTUNI - vom fahrenden Wohnmobil aus fotografiert

Übrigens - wir fahren nun entlang der "klassischen", allseits bekannten Adriaküste und nicht mehr entlang des Ionischen Meeres.

Weiter geht die Fahrt an der Küste entlang nach Monopoli. aber der dortige Stellplatz hat noch geschlossen. Ob es in Polignano a Mare besser ist? Hier fahren wir an den Lungomare und bestaunen den schön heraus geputzten Hafenbereich. Aber auch hier werden wir nicht übernachten. Um es kurz zu machen: alle Stellplätze bzw. Campingplätze, die wir anfahren, haben noch geschlossen.

Am Lungomare von Polignano a Mare
Am Lungomare von Polignano a Mare

Aber Dieter hat noch eine Alternative parat, ein historisches Highlight bietet sich an: Castel del Monte. Ein Großparkplatz mit einem Teil für Wohnmobile ca. ein Kilometer vor dem Bauwerk bietet uns eine adäquate Übernachtungsmöglichkeit. Die Besichtigung von Castel del Monte planen wir für Morgen früh.

Castel del Monte
Castel del Monte

Einige Wohnmobilbesatzungen starten die Besichtigung von Castel del Monte schon früh um neun Uhr morgens, sind allerdings mit Regenschirmen bewaffnet und haben dicke Jacken an. Wir warten den Regen ab und setzen uns gegen elf Uhr in den Shuttlebus, der uns für 1 € bis an den Eingang zur Burg führt.

Auf einem Hügel bei Andria thront das achteckige Bauwerk mit den achteckigen Ecktürmen, das Friedrich II. Um 1240 errichten ließ.“ (ADAC)

 

Castel del Monte ist eigentlich kein Kastell, sondern ein Repräsentationsbau, der ursprünglich einmal Castrum Sancta Maria de Monte hieß. Die Errichtung, etwa im Jahr 1240, fällt zeitlich mit dem Wiedererstarken der kaiserlichen Macht und dem neuen kaiserlichen Selbstverständnis nach der Rückkehr Friedrich II. vom Kreuzzug aus Jerusalem zusammen. (Michael Müller Verlag)

Castel del Monte - achteckiger Repräsentationsbau
Castel del Monte - achteckiger Repräsentationsbau

 

Hier gibt es weitere Informationen:


Sichtlich beeindruckt von diesem monumentalen Bauwerk wird die Reise gegen 13.00 h fortgesetzt und zwar zu einem Ziel, von dem Dieter (wie er sich erinnert) schon in den siebziger / achtziger Jahren geschwärmt, aber nie erreicht hat. Der Gargano, der „Sporn“ des italienischen Stiefels. Dieter sagt, dass der Gargano früher ein Topziel unter den Surfern war.

Wir schleichen uns also von Süden her an und erreichen bei Margherita di Savola die bekannten Salinen, die uns auf den nächsten fünfzehn Kilometern bis Zapponeta begleiten werden. Wo es Salinen gibt, gibt es oft auch Flamingos! Genauso ist es – zahlreiche Flamingo-Kolonien können wir in den flachen Gewässern ausmachen. Noch haben sie nicht die klassische rötliche Färbung, aber das wird bei entsprechender Nahrungsaufnahme in den kommen Wochen noch kommen.

Flamingos in den Salinen von Margherita di Savola
Flamingos in den Salinen von Margherita di Savola
Salzproduktion
Salzproduktion

Als südliches „Tor zum Gargano“ gilt die Stadt Manfredonia. Ein interessanter Name, oder? Nach einem Erdbeben im 13. Jahrhundert vom Sohn Friedrich II. gegründet, entwickelte sich dieses Städtchen zu einem wichtigen Zwischenziel für Kreuzritter und Wallfahrer. Und wie hieß der Sohn Friedrich II. ????? Ja – richtig. Manfred!

Christina und Manfred
Christina und Manfred

Zwölf Kilometer von Manfredonia entfernt, im Gebirge, thront das Burgdorf Monte Sant´Angelo. Und genau hierhin steuern wir den Carthago in unzähligen Serpentinen hinauf bis auf 800 Meter Höhe. Wie viele Reisebusse mögen wohl auf dem Großparkplatz (mit einem Areal für Wohnmobile) stehen? Zehn? Zwanzig? Dreißig? Egal, wir befinden uns in einem Wallfahrtszentrum, wir sind nahe einer Grotte, einer Höhle, in der im 5. Jahrhundert der Erzengel Michael erschienen sein soll. Und heute erscheinen wir hier zusammen mit etlichen Busladungen von Touristen.

Blick vom Monte Sant´ Angelo auf die Bucht von Manfredonia
Blick vom Monte Sant´ Angelo auf die Bucht von Manfredonia

Wie eine Krone schmückt die Kulturhauptstadt des Gargano den Kamm hoch über dem Meer.“    (Michael Müller Verlag)

Die Grotte ist museumsmäßig aufbereitet, interessant gestaltet und in der Tiefe, an ihrem Ende mit einer Grottenkirche gekrönt.

Sanctuario di San Michele Arcangelo, so steht es auf den Hinweisschildern.

Am Eingang zum Grottenheiligtum steht der achteckige Glockenturm von 1273, den …König Karl I. von Anjou errichten ließ. Gleich dahinter das doppelbogige Eingangsportal aus dem späten 14. Jh.

...Am Treppenabgang zunächst ein merkwürdiges Holzkruzifix,...Croce della Passione, das um das Jahr 1000 von Pilgern hierher gebracht wurde."

Achteckiger Glockenturm
Achteckiger Glockenturm
Eingangsportal zur Grotte
Eingangsportal zur Grotte
Croce della Passione
Croce della Passione

Tief im Inneren der Grotte bestaunen wir den Petrusaltar, danach den Hauptaltar der Gottesmutter mit einem reliefverzierten Bischofsthron.

Viele Aufnahmen können wir vom Innenleben der Grotte nicht machen, den wir geraten um 18.00 h in eine feierliche Messe.

 

Weitere Informationen gibt es hier:


An den Souvenir- und Devotionalienständen  in den engen Gassen führt -im wahrsten Sinne des Wortes- kein Weg vorbei.

Abends auf dem Parkplatz - im  Schutz des Castello:

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