Lange haben wir hin und her überlegt: wo soll es im Herbst hingehen? An das Mittelmeer auf jeden Fall!
Frankreich? Da waren wir im Mai /Juni.
Spanien? Mal die Inzidenzwerte beobachten.
Italien? Hmmm! Vielleicht?
Kroatien? Da waren wir erstaunlicherweise noch nie.
Also: KROATIEN
Hinreise bis zur Insel PAG
Die Hinreise erfolgt in mehreren kurzen Etappen vom Münsterland über Regensburg, Passau nach Graz. Über Slowenien dann zum Naturpark "Plitvička Seen" und schließlich zur Insel PAG.
Dalmatien
Omiš und Dubrovnik sind die südlichsten Ziele. Die Halbinsel Pelješak, Trogir und der Nationalpark "KRKA" müssen erforscht werden.
Kvarner Bucht mit der Insel KRK
Istrien und Rückreise
Über Rijeka, Opatija, Pula, Rovinj und Poreč startet die Heimreise in ähnlich kurzen Etappen wie bei der Hinfahrt. Übernachtung in BLED in Slowenien, Berchtesgaden mit dem Königsee und Reit im Winkel sind dankbare Ziele.
Kroatien Teil 1: von Münster bis zur Insel PAG
Auf dem Weg in den Süden
Den August haben wir für diverse medizinische Vorsorgeuntersuchungen genutzt, und nun sind wir startklar: KROATIEN wartet auf uns!
Samstag, 4. September
Abfahrt gegen 10:00h mit einem kurzen Stopp bei Edeka, um ein belegtes Brötchen für die Fahrt unterwegs zu kaufen und dann leitet uns das Navi bei Bösensell auf die A 43, anschließend die A1, auf der wir ca. 70 km bleiben. Es ist nebelig heute Morgen, ein richtiger Frühherbst! Der Wetterbericht verspricht einen herrlichen Sommertag (nach Auflösung der Nebelfelder) Und der Wetterbericht hat Recht - als wir die A 45, die Sauerlandlinie erreichen, ist der Himmel plötzlich wolkenlos. Ein kleines Frühstück mit den zuvor gekauften Brötchen gibt es auf der renovierten "Raststätte Sauerland" bei Lüdenscheid. An Lüdenscheid hat Dieter noch vage Erinnerungen, denn hier hat er sich in der "Sportklinik Hellersen" vor 45 Jahren das erste Mal einer Meniskusoperation unterzogen. Naja - genutzt hat es nichts.
Ein kurzer Einkaufsstopp in Miltenberg am Main (Weißwürstl und Brez`n) und dann ist auch Wertheim Village erreicht. Warum hier? In dem riesigen Outlet Center wird es doch wohl eine schicke, modische Strickjacke für Dieter geben! Ein Wort noch zum Übernachtungsplatz: Das Hymerzentrum existiert nicht mehr, auf dem bisherigen Stellplatz hängen unübersehbare Verbotsschilder, die wir jedoch - aus irgendeinem Grund- übersehen und die Nacht mit weiteren zwei Womos hier verbringen.
Übernachtung: Wertheim Village, Parkplatz des ehem. HYMER Zentrums kein V + E+ Strom
gef. Km: 392
Ein Sonntag in Regensburg
Nach einer ruhigen Nacht geht es nach dem Früh-Kaffee weiter auf die A3 mit dem Tagesziel Regensburg. 245 Kilometer
stehen am Ende des Tages (nachmittags) auf dem Tacho. Der zuerst angefahrene Azur Camping bietet leider nur Stellplätze für Womos bis 6 Meter Länge - kommt für uns also
nicht in Frage. Die zweite Variante aus der App "Park4Night" führt uns auf den Parkplatz "Unter der Nibelungenbrücke", direkt neben der Jugendherberge.
Hier stehen schon ca. 10 Womos, hier werden wir die Nacht verbringen.
Der Motorroller bringt uns in das zwei Kilometer entfernte Zentrum. Geparkt wird direkt neben der berühmten "Wurstküche".
Viele junge Menschen genießen das Sommerwetter am Flussufer nahe der "Steinernen Brücke".
Wir sind nicht die Einzigen, die diesen herrlichen Sommer- und Sonnentag nutzen. Hunderte / Tausende Menschen flanieren auf der berühmten "Steinernen
Bücke" mit dem ebenso berühmten "Steinmanderl". Ein Straßenmusiker unterhält die Flanierenden. Nicht minder stark frequentiert ist der Rathausplatz, wo
nahezu alle Cafe´s und Restaurants besetzt sind.
Was darf bei einem Regensburg Besuch nicht fehlen? Der Dom! Die Außenfassade ist zwar eingerüstet, bietet aber immer noch einen imposanten Eindruck. Abschließend fährt der Motorroller noch zum "Fürstlichen Schloss Thurn und Taxis", bevor wir uns auf das nächste Länderspiel vorbereiten. 6 : 0 gegen Armenien - Gottseidank!
Übernachtung: PKW Parkplatz "Unter der Nibelungenbrücke" kein V + E + Strom
gef. Km: 245
Der Spaziergang führt uns weiter hinab zur Altstadt zum sog. Dreiflüsseeck. Welche Flüsse treffen hier zusammen? Natürlich könnten wir bei Günther Jauch diese Frage souverän beantworten. (blaue Donau - grüner Inn - schwarze Ilz)
Es dauert gute drei Stunden (vorbei am Rathaus), bis uns der Carthago wieder aufnimmt. Wo werden wir die heutige Nacht verbringen? Die Grenze zu Österreich ist schnell erreicht und die App führt uns auf den Parkplatz des Regattavereins Linz-Ottensheim, ca. 80 Km von Passau entfernt. Hier stehen wir ruhig, fast einsam, an einen "toten" Nebenarm der Donau. Dieser Arm ist eine professionelle Regattastrecke auf der professionell trainiert wird, wie im Laufe des Nachmittags zu bobachten ist.
Übernachtung: Parkplatz des Regattavereins Linz-Ottensheim kein V + E + Strom
gef. Km: 206
Heute Abend soll nicht mehr gekocht werden, Christina steht der Sinn nach einem "Wiener Schnitzel". Google weist einige Restaurants aus - wir entscheiden uns für das "Knusperhäuschen", wenige km mit dem Roller entfernt. Das "Knusperhäuschen" entpuppt sich als bessere Pommesbude - das "Wiener Schnitzel" trieft vor Fett, die Pommes Frites sind überknusprig. Naja - es gibt Schlimmeres im Leben.
Mittwoch, 8. September
Habe ich erwähnt, dass der Stellplatz direkt neben dem städtischen Freibad liegt und der Eintritt in den Stellplatzgebühren (22€) inkludiert ist? Genau das Richtige für eine morgendliche Fitnessrunde. 20° beträgt die Wassertemperatur - nicht gerade kalt - nicht gerade warm. Aber länger als eine halbe Stunde halten wir es nicht aus. Übrigens - es gelten in Austria die 3G-Regeln, außerdem wird auf der Kontrolle des Personalausweises bestanden, da -so die Kassiererin- viel "Schindluder" getrieben wird.
Gegen Mittag sind wir dann startklar und nehmen die sieben Km ins Zentrum in Angriff. GRAZ - Kulturhauptstadt Europas 2003! Und im Jahr 2003 wird das neue "Kunsthaus" errichtet, im Volksmund heißt es "Friendly Alien"! Interessantes Design, jedoch für uns gewöhnungsbedürftig.
Nächstes Highlight: die Murinsel. Eine Muschel aus Stahl, mitten in den Fluss Mur hingebaut.
Nun aber bewegen wir den Motorroller in die Altstadt. Am Hauptplatz, vor dem Rathaus, lassen wir uns zu einem erfrischenden
Getränk nieder und schauen dem Trubel zu. Bei diesem herrlichen Sommerwetter sind natrülich viele Menschen unterwegs. Zitat aus dem offiziellen Stadtführer: " Der Hauptplatz und das
Rathaus sind Herz und Mittelpunkt der Stadt. Im Zentrum .... der 1878 errichtete Erzherzog Johann Brunnen. ... Das repräsentative Rathaus mit Kuppel, Uhr und Ecktürmchen dominiert seit Ende des
19. Jahrhinderts den Grazer Hauptplatz."
Um 15.00h finden wir uns auf dem "Glockenspielplatz" ein. Zwei Fensterflügel öffnen sich und ein holzgeschnitztes Trachtenpärchen dreht sich zum Klang des Glockenspiels.
Weiter führt uns der Weg zum Dom mit angrenzendem Mausoleum, bis wir schließlich zurück am Hauptplatz sind.
Nicht vergessen dürfen wir "Kastner & Öhler", das renomierteste Kaufhaus der Stadt mit einer Dachterrasse im 6. Stock und einem "Skywalk", der fantastische Blicke über die Dächer der Stadt gewährt.
Wohin treibt uns der Hunger am frühen Abend? Ins Franziskanerviertel, das Viertel mit dem mediterranen Flair. Kein Wunder, dass die
beiden größten Restaurants "Don Camillo" und "Peppone" heißen. Wir genießen bei "Peppone" das Risotto mit Riesengambas und
eine Pizza "Quattro Formaggi".
Übernachtung: Wohnmobilstellplatz Graz V + E + Strom
Gebühr: 22 €
gef. Km: 240
Welches Problem muss heute noch gelöst werden? Da unser Womo über 3.5 To. wiegt, reicht keine Vignette für
Slowenien - wir benötigen die DARS GO-Box, die mit 30 € aufgeladen wird. 10 € Pfand kommen noch hinzu. Ansonsten - keine Passkontrolle beim Grenzübergang
nach Slowenien, kurze Polizeikontrolle beim Übergang nach Kroatien, keine Kontrolle von Impfpässen. Vorbei an Maribor und
Zagreb steuern wir den Nationalpark "Plitvicka Seen" an. Der Campingplatz "Korana", ein weitläufiges, naturbelassenes Gelände, bietet uns einen
schönen Stellplatz.
Freitag, 10. September
Unsere freundlichen Stellplatznachbarn gaben uns folgenden Tipp: Der Andrang zum Nationalpark ist stets enorm hoch, die Schlangen am Ticketoffice trotz Nachsaison immer noch lang, außerdem sind die Lichtverhältnisse frühmorgens für Fotos besonders günstig. Wir sollen also so früh wie möglich vor Ort sein. Um 7.00h morgens öffnen die Kassen - das schaffen wir nie!!! Wir schaffen es aber, um 7.00 h aufzustehen, einen Kaffee zu trinken, ein Picknick zu bereiten und den Rucksack zu packen. Um 7.45h starten wir den Roller, um Viertel nach acht sind wir am sieben Km entfernten Eingang 1. Nun geht es los - eine Kombination aus Wanderung, Bootstour und Bahnfahrt durch einen der aufregendsten Nationalparks, die man sich vorstellen kann. Dieter meint, so etwas Beeindruckendes hätte er noch niemals gesehen, Christina glaubt, das unverdorbene Paradies mit Adam und Eva vor sich zu haben. Oder bewegen wir uns in den Auenwäldern von Tolkiens Hobbits? 16 Seen durch Wasserfälle miteinander verbunden - unglaublich. Mehr als fünf Stunden bewegen wir uns durch dieses Naturwunder, ehe wir erschöpft aber euphorisiert wieder am Camping zurück sind.
Von den zig Fotos, die wir gemacht haben, geben die nachfolgenden Fotos sicherlich nur einen kleinen Eindruck wieder!
Übrigens - in vielen Reiseführern ist nachzulesen, dass dieses Naturwunder die Kulisse für die Karl May Filme in den 70er Jahren bildete - Winnetou und Old Shatterhand lassen grüßen!
Es gibt übrigens einige Webseiten, die sich detailliert mit den Drehorten etc. befasst haben, z. B.:
Übernachtung: Auto Kamp "Korana" V + E + Strom
Josipa Joviča 19 Gebühr: 38 €
53231 Plitvička Jezera gef. Km: 340
Nein - die Inschriften auf den Marmortafeln tragen das Datum 1995 und erinnern an die jungen Soldaten im Völkerkrieg des Ex-Jugoslawien. Wir sind nachdenklich geworden und nehmen uns vor, uns näher mit der Geschichte zu beschäftigen.
Weiter geht die Fahrt durch das Velebit Gebirge mit zahlreichen Serpentinen und - einem Tunnel! Am Ende dieses Tunnels erscheint das sprichwörtliche Licht: ein strahlendes Blau von Himmel und Wasser! Wir haben die Adria erreicht! Zwar sind es noch 20 Km bis zu unserem heutigen Ziel, aber von hier oben könnnen wir die gesamte Küste mit den zahlreichen vorgelagerten Inseln überblicken.
Das kleine Städtchen Prizna bildet den Fährhafen zur Insel Pag. Im Halbstundentakt verkehren die Fähren - 39 € werden für das Womo incl. zwei Personen verlangt.
Was uns bei der Ankunft auf Pag erwartet, ist schon unglaublich! Jeder Reiseführer, jeder Reisebericht spricht von einer Mondlandschaft - karges, kahles Karstgestein soweit man blickt! Hat die Bora, dieser starke Fallwind aus dem Gebirge, jegliche Flora über hunderte von Jahren weggefegt? Naja, das Auge gewöhnt sich schon daran. Gänzlich anders präsentiert sich die Natur auf der Westseite der Insel, hier sieht es schon belebter aus, hier finden wir Kiefern und Lorbeerbäume. Und genau unter zwei Schatten spendenden Lorbeerbäumen stehen wir auf unserem Stellplatz auf dem "Kamp Šimuni", auf dem wir drei Tage verweilen wollen.
Mondlandschaft Insel PAG
Wir haben uns eingelebt, Tisch und Stühle stehen parat, die Markise ist aufgebaut, der Motorroller wartet auf seinen Einsatz. Und das Allerwichtigste vor dem sonntäglichen Frühstück mit frischen Brötchen: wir gehen schwimmen! Um Halb acht ziehen wir unsere Runden im blauen, glasklaren Meer.
Ansonsten wird heute nur gefaulenzt, entspannt, gelesen. Naja - eine kurze Erkundungstour in die gleichnamige Inselhauptstadt Pag muss schon sein. Überzeugt hat uns der Ort nicht, also wieder zurück zum Campingplatz, zu Strand, Wasser ... und Sonnenuntergang!
Übernachtung: Campingplatz "Kamp Šimuni" V + E + Strom
Šimuni 106 Gebühr: ca. 21 €
2351 Kolan, Insel PAG gef. Km: 140