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Der Göta-Kanal ist erreicht!

Montag, 23. Jun  i -   Dienstag, 24. Juni

Der Göta-Kanal ist erreicht!

Zweifelsohne gehört der Göta-Kanal mit seinen Schleusen zu den beliebtesten Reisezielen in Schweden – nicht nur für uns Wohnmobiltouristen.

Göta Kanal in Berg
Göta Kanal in Berg

Doch bevor wir heute Nachmittag in Söderköping auf den Kanal stoßen, müssen erst noch die diversen Regenschauer, die uns heute Morgen wecken, abgewartet werden. Lassen wir uns also Zeit mit dem Frühstück und erstellen eine Einkaufsliste für den nächsten Supermarktbesuch.

Es ist Montag morgen, der Kühlschrank macht nach den vier Tagen in Stockholm einen tristen Eindruck. Wo werden wir einkaufen? Zwölf Kilometer südlich unseres Schlosses preist der Reiseführer das Städtchen Trosa an. Ein netter kleiner Ort - trotz des Regens!

Hauptstraße in Trosa
Hauptstraße in Trosa

Was Trosa für uns besonders interessant macht: es gibt einen Systembulaget!        Systembulaget?  Das sind die staatlich lizensierten Geschäfte, in denen Alkohol verkauft werden darf. Unser Systembulaget ist bestens sortiert mit allen Weinen aller bekannten Weinregionen Europas. Unser Eindruck, ja unsere unanfechtbare Beobachtung kultureller Gepflogenheiten – es herrscht ein großer Kundenandrang, die Leute geben sich die sprichwörtliche „Klinke in die Hand“, da kann keine Boutique, keine Buchhandlung, kein Supermarkt mithalten! Der gemeine Schwede startet die Woche also mit einem Besuch des Alkoholladens!

Nun aber zum Göta-Kanal.

In der offiziellen Broschüre heißt es:

Der Göta Kanal erstreckt sich von Sjötorp am Vänernsee bis nach Mem an der Ostsee. Die Hälfte der Strecke ist ein von Hand gegrabener Kanal, während die andere Hälfte durch wunderschöne Seen führt. Zusammen mit dem Trollhätte-Kanal bildet der Göta Kanal eine Wasserstraße quer durch Schweden.“

  

1810      war das Jahr, in dem mit dem Bau des Kanals begonnen wurde.

 

58 000  zugeteilte Soldaten gruben den Kanal aus – mit Schaufeln aus Blech und Holz.

 

190        Kilometer misst der Kanal. Davon sind 87 Kilometer einausgehobener Kanal.

 

58          Schleusen gibt es entlang des Kanals.

 

6 000    Meter Stege befinden sich entlang des Göta Kanals.

 

100        Schleusenwärter arbeiten während der Kanalsaison.

Den Wohnmobilstellplatz in Söderköping erreichen wir gegen 15.00h und brauchen eine gute halbe Stunde, um die elektronisch geregelte Schrankenanlage zu überwinden. Man muss sich auf einer Internetseite mit allen möglichen Daten anmelden, per Kreditkarte die Übernachtungsgebühr überweisen und erhält anschließend per SMS einen vierstelligen Zugangscode. Bis Dieter das alles begriffen hat …..

Im Hafen von Söderköping
Im Hafen von Söderköping

Die Altstadt besticht durch nette kleine Holzhäuser aus dem 19. Jahrhundert, erwähnenswert ebenso die Laurentii kyrka, ein gotische Backsteinkirche aus dem 13. Jahrhundert, nebenan ragt der mit schwarz geteerten Holzschindeln gedeckte Glockenturm empor.

 

Wikipedia schreibt:

Söderköping ist eine Stadt in der schwedischen Provinz Östergötlands län und der historischen Provinz Östergötland. Die Stadt am Göta-Kanal liegt etwa 15 Kilometer südöstlich von Norrköping an der Europastraße 22 und ist Hauptort der gleichnamigen Gemeinde.

  

Söderköping ist eine mittelalterliche schwedische Stadt, die im 13. Jahrhundert zum ersten Mal in schriftlichen Quellen genannt wurde. Archäologische Funde weisen jedoch auf eine ältere Besiedelung hin. Söderköping war vom 13. Jahrhundert bis Ende des 16. Jahrhunderts einer der führenden schwedischen Häfen für den nationalen und internationalen Handel mit bedeutenden Kontakten zur Hanse und ein Machtzentrum in Schweden. 1302 wurde König Birger Magnusson in Söderköping gekrönt und Johan III. ließ in der Stadt ein Haus für sich errichten. Doch führte die skandinavische Landhebung dazu, dass der Hafen ab Ende des 16. Jahrhunderts für größere Schiffe nicht länger schiffbar war. Söderköping verlor an Bedeutung, und im 18. Jahrhundert wohnten nur etwa 700 Menschen in der Stadt. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde Söderköping zum Kurort. Die industrielle Entwicklung des 19. Jahrhunderts ging weitgehend an Söderköping vorbei.

 

 Söderköping gehört zu den am besten bewahrten mittelalterlichen Städten Schwedens. Abgesehen von den mittelalterlichen Gebäuden wie der St.-Laurentius-Kirche oder dem Haus Johans III. dominieren Holzhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert das Bild der Innenstadt. Südöstlich des Zentrums liegt die Kuranlage vom Beginn des 19. Jahrhunderts, als Söderköping als Kurort bekannt wurde. Der Göta-Kanal verläuft am Nordrand der Stadt am Fuße des Ramunderberges.

Laurentii kyrka
Laurentii kyrka
Glockenturm aus Holzschindeln
Glockenturm aus Holzschindeln

Gerade noch rechtzeitig vor einem bösartigen Wolkenbruch erreichen wir das Womo und harren der Dinge. Die Satellitenschüssel auszufahren ist bei dem Sturm nicht möglich, aber wir haben viel zu lesen und nachzudenken.

Der Regen hat über Nacht aufgehört, aber es weht ein starker Wind. An Radfahren ist momentan nicht zu denken, also bewegen wir das Womo 55 Kilometer weiter nach Berg, einem der bekanntesten Orte entlang des Kanals. Bekannt durch die Tatsache, dass sieben Staustufen bewältigt werden wollen.

Minigolf am Hafen von Berg
Minigolf am Hafen von Berg
Das alte Wohnhaus des Schleusenwärters
Das alte Wohnhaus des Schleusenwärters

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